2016-06-07 11:00:00

D: „Ich fände klasse, wenn es mal eine Frau werden würde"


Deutschland sucht den neuen Bundespräsidenten: Als würdigen Vertreter der Bundesrepublik hat der Vertreter der katholischen Kirche bei der Regierung Bundespräsident Joachim Gauck nach seinem Verzicht auf eine zweite Amtszeit gelobt. Immer wieder sei Gauck für Demokratie und Toleranz eingetreten, betont Prälat Karl Jüsten im Gespräch mit dem Kölner Domradio. Jüsten ist Leiter des katholischen Büros in Berlin.

Joachim Gauck als ehemaligen evangelischen Pfarrer habe als Bundespräsident aus christlicher Sicht auch besondere „Marker“ gesetzt, so Jüsten: „Er hat sich auf die Menschen eingelassen und er war wirklich ein Bundespräsident für alle Deutschen. Er ist zwar evangelischer Pfarrer, aber er war genauso für uns Katholiken da, für die Muslime und für die vielen Menschen, die gar nicht glauben können. Das ist schon mal eine große Leistung. Das zeichnet vielleicht auch den Christenmenschen aus, der aus seiner inneren Haltung des Glaubens heraus tolerant sein kann, auch gegenüber den Andersgläubigen und aus dieser Haltung heraus auch offen sein kann für Andere. Diese Offenheit war vielleicht seine größte Stärke.“

Es wäre schön, wenn Gaucks Nachfolger ebenfalls christliche Werte vermitteln würde, so Jüsten. „Mir fallen da auch schon ein paar Namen ein, die geeignet wären, aber wer es wird und wer Aussichten hat, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich fände es klasse, wenn es mal eine Frau werden würde und wenn die dann katholisch oder evangelisch ist, dann würde mich das auch besonders freuen.“

Bundespräsident Joachim Gauck tritt aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit an. Der 76-Jährige sagte am Montag im Schloss Bellevue in Berlin, habe „für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität“, für die er nicht garantieren könne. Der frühere evangelische Pastor in der DDR und ehemalige Chef der Stasi-Unterlagenbehörde war 2012 als Nachfolger des zurückgetretenen Christian Wulff (CDU) ins höchste Staatsamt gewählt worden.

(domradio 07.06.2016 mg)








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