2016-05-21 12:14:00

Österreich: „Wahlempfehlungen nicht Aufgabe der Kirche“


Kurz vor der Hofburgwahl hat sich nun auch der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl zu Wort gemeldet: Am Freitag rief er alle Katholiken zur Beteiligung an der Bundespräsidenten-Stichwahl am Sonntag auf, gab aber wie schon zuvor Kardinal Christoph Schönborn keine direkte Wahlempfehlung ab; das sei nicht die Aufgabe der katholischen Kirche oder ihrer Amtsträger. „Die Kirche bekennt sich dazu, dass ihre Mitglieder auf der Basis ihres mündigen Gewissens ihre Wahl-Entscheidung selbst treffen“, so Krautwaschl wörtlich.

Die Beteiligung an der Wahl zeugt für den Bischof von Verantwortung, sich als Staatsbürger am politischen Geschehen zu beteiligen. Das gelte auch für die Mitglieder der Kirche, die Teil der Zivilgesellschaft sei und diese aktiv mitgestalten wolle.

Krautwaschl plädiert mit Bezug auf die Flüchtlingsfrage und den Lebensschutz dafür, einzelne Themen nicht gegeneinander auszuspielen. Es brauche Brücken der Verständigung, die Populismus, Polarisierung und wechselseitige Ausgrenzung hintanhalten. Wichtig sind dem Bischof auch die Stellung Österreichs in Europa und die Anwaltschaft politischer Verantwortungsträger für Benachteiligte und an den Rand Gedrängte. Mit Kardinal Schönborn akzeptiert auch Krautwaschl die aus einem intensiven Nachdenken resultierenden „unterschiedlichen Ergebnisse“.

(kap 21.05.2016 sk)








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