2016-05-18 12:30:00

Salzburg: „Es darf ruhig anstrengend werden“


Die österreichische Erzdiözese Salzburg will bis 2018 „neue und mutige Wege“ bei der Evangelisierung einschlagen. Dazu haben die Diözesanverantwortlichen, allen voran Erzbischof Franz Lackner, einen „Zukunftsprozess 2018“ gestartet, der im Salzburger Dom am Pfingstmontag offiziell anrollte. Beim Pressegespräch in der Mozartstadt stellte der Projektleiter dieser Initiative, Prälat Balthasar Sieberer, die Ziele der Impulse vor. Es gehe darum, „pastorale Handlungen zu beenden, die nicht mehr möglich oder nötig“ sind, sowie „Kostbares wertschätzen und weitertragen“.

Als Impulsgeber wurden die Wiener Pastoralamtleiterin Veronikas Prüller-Jagenteufel und der in Graz lehrende Markenentwickler Franz Hirschmugl eingeladen.

Drei Schwerpunkte werden die Projekte prägen, die bis zum Abschlussfest am Rupertitag, also 24. September 2018, zum Mitmachen einladen: Im „Hinhören“ soll auf unterschiedliche Lebenswelten eingegangen und die Botschaft des Evangeliums neu entdeckt werden. Das „Beten“ soll diesen Weg der Menschen mitprägen und in Rückhalt, Wertschätzung, Offenheit und Vertrauen zum Ausdruck bringen. „Handeln“ bedeutet das konkrete Anstoßen und Durchführen von Initiativen, die letztlich die zeitgemäße Verkündigung des Evangeliums zum Ziel haben.

Das Auftaktfest und der zweijährige Prozess stehen unter dem Motto „Gott und die Welt“. Dabei sollen Pfarren, Gruppen und Einrichtungen aus sich herausgehen und „Verbündete für das Evangelium suchen“, wie einer der Referenten des Auftaktfestes, der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer, betonte.

Erfahrungsbezogene Hilfestellungen für den Zukunftsprozess brachte die Wiener Pastoralamtsleiterin Prüller-Jagenteufel ein, die bereits seit einigen Jahren einen ähnlichen Prozess in der Erzdiözese Wien maßgeblich gestaltet. „Entwickeln Sie Ihr Tun aus der Bibel heraus“, ist einer ihrer Ratschläge. Dabei warnte sie vor der Verführung, „strukturelle Fragen in den Vordergrund zu stellen“. Es gelte vielmehr, „auf den Geist Gottes zu hören und ihm zu folgen“. Dazu brauche es „Mut“, was in sich schon ein Gewinn sei.

Der Markenexperte Hirschmugl lenkte von erfolgreichen Projekten in der Wirtschaft her kommend den Blick auf den gegenwärtigen „Chef“ in der Kirche: Papst Franziskus wolle, „dass wir Reichen die Komfortzone verlassen“, meinte Hirschmugl. Beim jetzt begonnen Zukunftsprozess sollte als Motto gelten: „Es darf ruhig ein bisschen anstrengend sein. Sonst kommt nämlich nicht mehr Liebe in die Welt.“ Auferstehung als Neubeginn sei auch heute jederzeit möglich und nötig. Der Auftrag zur Erneuerung aus dem Konzil („Aggiornamento“) sei seit den 60er-Jahren stecken geblieben, daher brauche es dringend neue Formen und Formate, so Hirschmugl.

(rv/kap 18.05.2016 mg)








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