2016-05-17 10:00:00

Venezuela: Ohne Machtverzicht droht Gewalt


„Wenn diejenigen, die die Macht innehaben, nicht darauf verzichten, könnte es in Venezuela zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen.“ Das sagt der Bischof von Coro, Roberto Luckert, zur Krise des Landes. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro will sich und dem Militär des Landes Sondervollmachten erteilen, um der dramatischen Versorgungslage Herr zu werden. Er will den wirtschaftlichen Notstand per Dekret verlängern. Das im Amtsblatt der Regierung erschienene Dokument sollte eigentlich nur einen seit Januar geltenden ökonomischen Ausnahmezustand um weitere 60 Tage verlängern, mit dem etwa die Lebensmittelversorgung gesichert werden soll. Bürgerwehren und das Militär sollen die Verteilung der Nahrungsmittel garantieren können, heißt es dort.

In einem Radiointerview bezieht sich Erzbischof Luckert auf den Umgang der Regierung mit einer Unterschriftensammlung der Opposition, die ein Referendum gegen den Präsidenten noch im Jahr 2016 fordert. Bereits am 2. Mai hatte die Opposition dem Nationalen Wahlrat eine Unterschriftensammlung mit fast zwei Millionen Unterzeichnern vorgelegt, die ein Referendum zur Abberufung Maduros aus dem Präsidentenamt fordern. Bei der Überprüfung der Stimmen soll es jedoch zu bürokratischen Problemen kommen, die die Prozedur hinauszögern.

Im Gespräch mit Union Radio wünschte sich der Oppositionskandidat Henrique Capriles die Vermittlung der Kirche in der Angelegenheit. Das südamerikanische Land steckt auf Grund der weltweit tiefen Ölpreise in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Menschen leiden unter Lebensmittelknappheit und einer extremen Inflation.

(fides/diverse 17.05.2016 ord)








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