2016-05-16 13:27:00

Südsudan: Jetzt droht der Hunger


Zum Bürgerkrieg kommt jetzt der Hunger: Die UNO spricht bis zu 5,3 Millionen Menschen im Südsudan, die bis zum Ende der Trockenzeit im September von Hunger bedroht sind. Sie steigert damit ihre ursprüngliche Schätzung; in den ersten drei Monaten war die Staatengemeinschaft noch von knapp drei Millionen Hilfsbedürftigen ausgegangen. Frances Kennedy vom UNO-Welternährungsprogramm fordert schnelle, umfassende Hilfe für die vom Hunger Bedrohten im Südsudan. 

Sie nennt eine Reihe von Gründen für die prekäre Lage. „Die Krise hat sich aufgrund einer Reihe von Faktoren verschlimmert: zwei Jahre Konflikt, eine Wirtschaft im Süd-Sudan, die quasi kollabiert ist, schwindelerregend steigende Lebensmittelpreise und der Mangel an Regen. All dies hat dazu geführt, dass das Volk schon jetzt ausgelaugt ist und leider seine Reserven verbraucht hat. Wir vom Welternährungsprogramm sind mit Blick auf die nächsten Monate sehr besorgt, weil wir nun einer mageren Saison entgegengehen.“

Seit Ende 2013 tobt in dem ostafrikanischen Land, das als eines der ärmsten der Welt gilt, ein blutiger Konflikt zwischen Regierungsanhängern und Rebellen; ob eine unlängst zustandegekommene Regierung der nationalen Einheit jetzt Frieden bringt, ist noch völlig unsicher. Rund eine Viertelmillion Menschen sind wegen der Gewalt auf der Flucht. „Die Situation verschlechtert sich weiterhin auch in Bereichen, die nicht direkt vom Konflikt betroffen sind. Regionen wie dem nördlichen Bahr El Gazal, dem östlichen Equatoria und Warrap - und genau das ist so beunruhigend. In diesen Regionen steigen die humanitären Bedürfnisse, dort halten sich auch viele Menschen auf, die vor dem Hunger aus anderen Ländern hierhin geflohen sind. Jetzt begegnen sie demselben Hunger hier wieder.“

Seit Anfang des Jahres sind ungefähr 50.000 Menschen aus dem Südsudan ins nördliche Sudan gezogen. Frances Kennedy weiß, dass es für die internationale Gemeinschaft und für das Welternährungsprogramm ein großer Aufwand sein wird, den vom Hunger Bedrohten im Südsudan zu helfen. Aber der Notstand sei nun mal absehbar. „Gerade jetzt brauchen wir Geld, denn in dieser kritischen Situation müssen wir unser Programm einfach schnell steigern, ganz besonders für diejenigen, die am stärksten gefährdet sind: Kinder, ältere Menschen, Frauen. Wenn wir diese Maßnahmen nicht ergreifen, könnte die Situation wirklich dramatisch werden.“ Das Land brauche vor allem Linsen, Öl und Reis; immer mehr Kinder zeigten Symptome von Mangel- oder Unterernährung, darum sei schnelles Handeln geboten.

(rv 16.05.2016 pdy)








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