2016-05-14 11:31:00

D: Für strengere Maßstäbe bei Forschung an Erwachsenen


Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) kritisiert Pläne der deutschen Bundesregierung, klinische Forschung an nicht einwilligungsfähigen Erwachsenen bei Vorliegen einer entsprechenden Patientenverfügung zuzulassen. Es seien zwar erhebliche Vorgaben für diesen Fall vorgesehen, erklärte Zdk-Präsident Thomas Sternberg am Freitag in Bonn. Da es aber um sogenannte gruppennützige Arzneimitteltests gehe, die für die betroffenen Personen keinen direkten Nutzen versprechen, müssten „noch strengere Maßstäbe für das Einverständnis“ angelegt werden.

„Für die Wahrung der Menschenwürde und der Autonomie des Einzelnen reicht es nicht aus, sich auf eine Patientenverfügung zu stützen, wenn sie nur das allgemeine Einverständnis zu klinischen Prüfungen enthält“, fügte Sternberg hinzu und schloss sich damit der Kritik anderer Kirchenvertreter an. „Wenn ein an einer Demenzerkrankung leidender, nicht mehr einwilligungsfähiger Patient dadurch zur bloßen Testperson für ein Arzneimittel wird, ist das gefährlich nah an der Instrumentalisierung von Menschen zu Forschungszwecken.“ Auch das geschwächte Leben demenzkranker Menschen sei „unbedingt schutzwürdig und –bedürftig“.

(kna 14.05.2016 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.