Italien erkennt gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften an

Italien erkennt künftig gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften rechtlich an. Die Abgeordnetenkammer verabschiedete am Mittwoch in Rom mit großer Mehrheit ein entsprechendes Gesetz, das sich weitgehend am deutschen Modell orientiert. Die Regierung hatte die Abstimmung über das im Vorfeld heftig umstrittene Gesetz mit der Vertrauensfrage verknüpft. Italien war zuletzt das einzige Land in Westeuropa, in dem gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt sind. Deshalb war Italien im vergangenen Sommer vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gerügt worden.

Die katholische Bischofskonferenz hatte am Mittwoch erneut scharfe Kritik an dem Gesetzesvorhaben geäußert. Das Gesetz setze falsche Prioritäten; nötig sei eine Politik, die aus Vater, Mutter und Kind bestehenden Familien mehr Aufmerksamkeit schenke, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz Bischof Nunzio Galantino gegenüber Radio Vatikan. Zehntausende hatten erfolglos gegen das Gesetz demonstriert.

(rv/kap 12.05.2016 cz)