2016-05-10 13:59:00

Libanon: Patriarch bittet um „Anerkennung der Neutralität“


Die internationale Staatengemeinschaft sollte offiziell die Neutralität des Landes bezüglich der Konflikte im Nahen Osten anerkennen. Das forderte der maronitische Patriarch, Kardinal Boutros Bechara Rai, am Montag bei einem Besuch in Paris. Das Land sei momentan dem Druck einer institutionellen Krise ausgesetzt und leide unter sozialen Konflikten und einer massiven Zuwanderung von Flüchtlingen aus Syrien. Deshalb müsse eine weitere Destabilisierung und eine Verwicklung in die seit Jahren anhaltenden Konflikte in Syrien und im Irak verhindert werden. „Damit der Libanon ein Ort der Begegnung, des Zusammenlebens und des Dialogs bleibt“, so der Patriarch bei einer Pressekonferenz im französischen Senat, „wünschen wir uns die Anerkennung der Neutralität des Landes durch die internationale Staatengemeinschaft“.

Der maronitische Patriarch erinnerte bei der Gelegenheit auch an die Notlage vieler syrischer Flüchtlinge im Libanon: „Diese Menschen leiden unter Entbehrungen und angesichts eines solchen Elends können sie leicht von terroristischen Organisationen manipuliert werden, wenn diese Lage anhält.“ Patriarch Rai übte auch Kritik an denjenigen, die die Konflikte nutzen, um anti-islamische Gefühle zu schüren: „Die muslimische Religion gehört zu den wichtigsten Komponenten der Menschheitsfamilie und die internationale Staatengemeinschaft sollte ihre religiösen und menschlichen Werte respektieren.“

(fides 10.05.2016 mg)








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