2016-05-10 11:03:00

Italien: Aufenthaltsgenehmigungen für Asylbewerber


Die katholische Bischofskonferenz Italiens hat eine Aufenthaltsgenehmigung für abgelehnte Asylbewerber vorgeschlagen. Die Regierung müsse eine solche Möglichkeit prüfen, um Ausbeutung und ein Abgleiten in die Kriminalität zu verhindern. Das sagte der Leiter der Fachstelle für Migration bei der Bischofskonferenz, Gian Carlo Perego, am Dienstag in der Tageszeitung „Avvenire“. Die Zahl der abgelehnten Asylbewerber in Italien werde im Laufe des Jahres auf 40.000 Personen ansteigen, größtenteils werden dies junge Männer aus afrikanischen Ländern südlich der Sahelzone sein, so Perego. Diese könnten nicht in ihre Herkunftsstaaten zurückkehren, selbst wenn sie dies wollten. Auch die Regierung sei nicht imstande, sie dorthin zu bringen. In Italien seien sie ohne Aufenthaltsgenehmigung derzeit jedoch zu einem Leben in der Illegalität gezwungen.

Der Leiter der bischöflichen Stiftung „Migrantes“ wies darauf hin, dass die Asylanträge derzeit in neun von zehn Fällen abgelehnt würden, weil die Antragsteller aus Ländern kämen, die von den Behörden als sicher eingestuft würden. Der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei Lega Nord, Matteo Salvini, lehnte den Vorschlag der Bischofskonferenz laut „Avvenire“ umgehend ab. „Ich bin absolut gegen Aufenthaltsgenehmigungen aus humanitären Gründen, wie sie die Bischofskonferenz vorschlägt“, so Salvini wörtlich.

(kna 10.05.2016 mk)








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