2016-05-07 09:48:00

Papst: „Gesundheit ist ein Menschenrecht“


Man nennt sie die „Ärzte der Savanne“: Die „Medici con l’Africa“ sind eine italienische NGO, die in sieben Ländern Afrikas südlich der Sahara Gesundheitsdienste für die Ärmsten anbieten. Entstanden ist der Verband 1950 auf die Initiative eines italienischen Missionars hin, der gleichzeitig Arzt war. „Medici con l’Africa“, das bedeutet „Ärzte mit“, nicht etwa „Ärzte für Afrika“ – und darin steckt schon die ganze Philosophie dieser Engagierten. Sie wollen keine Hilfe per Fallschirm abwerfen, sondern mit den Menschen leben.

An diesem Samstag nun waren die Ärzte nicht in der Savanne, sondern in der Audienzhalle des Vatikans: Der Papst empfing sie. Und Franziskus stellte sich auch hinter ihre wichtigste Forderung: „Gesundheit ist kein Konsumgut, sondern ein universelles Menschenrecht! Und der Zugang zu Gesundheitsleistungen darf somit kein Privileg sein.“

Dem Papst ist klar, dass viele Länder speziell Afrikas noch weit entfernt sind von dieser Gesundheit für alle. „Der Zugang zu Krankenstationen, Therapien und Medikamenten bleibt (in vielen Teilen Afrikas) noch ein Traum. Die Ärmsten können nicht zahlen, und darum sind sie sogar von den grundlegendsten Gesundheitsdiensten ausgeschlossen. Das macht eure großzügige Arbeit so wichtig... Ihr arbeitet in den ärmsten Ländern Afrikas – das ist die geographische Peripherie, an die euch der Herr schickt, damit ihr barmherzige Samariter seid.“

Franziskus kam da auch auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit zu sprechen: „Ihr seid durch die Tür gegangen, die von der Ersten zur Dritten Welt führt. Das ist eure Heilige Pforte! Ihr wirkt unter den verletzlichsten Teilen der Bevölkerung: den Müttern, die eine sichere Niederkunft brauchen, und den Kindern. Zu viele Mütter sterben in Afrika während der Geburt, und zu viele Kinder sterben wegen Unterernährung und Epidemien noch während des ersten Monats! Ich ermutige euch, inmitten dieser verwundeten, verletzten Menschheit zu bleiben.“

Für echten Fortschritt in Afrikas Gesundheitswesen – und für den Zugang dazu – brauche es natürlich „noch viel Zeit“, so der Papst. „Afrika braucht eine geduldige und kontinuierliche Begleitung, die hartnäckig und kompetent ist. Die Arbeit muss ernsthaft vonstatten gehen und auch den Spendern und der öffentlichen Meinung gegenüber transparent sein... Bezieht die Bevölkerung in den Prozess des Wachstums ein, geht zusammen, teilt die Dramen und Freuden, die Schmerzen und Erfolge! Die Völker selbst sind die hauptsächlichen Schmiede ihrer Entwicklung, die Hauptverantwortlichen dafür.“

(rv 07.05.2016 sk) 








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