2016-05-03 14:22:00

Vatikan arbeitet an neuen Leitlinien für Priesterausbildung


Die vatikanische Klerus-Kongregation arbeitet derzeit an neuen Leitlinien für die Priesterausbildung. Die bisherige Ordnung („Ratio Fundamentalis“) stammt aus dem Jahr 1985. Sie wurde zunächst 1970 in Folge der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils erstellt und schließlich auf Basis des seit 1983 geltenden Kirchenrechts („Codex Iuris Canonici“) aktualisiert. Inzwischen habe es jedoch zahlreiche Veränderungen etwa „im Hinblick auf den kulturellen Kontext“ und die Kirche selbst mit ihren seelsorglichen Strukturen und Methoden gegeben, erläuterte der zuständige Kongregations-Sekretär, Erzbischof Jorge Carlos Patron Wong, im Gespräch mit der Zeitschrift „miteinander“. Es gelte daher, heute erneut „kreativ über die Identität und Sendung des Priesters nachzudenken“, so Wong.

Ziel der neuen „Ratio“ sei es, einen „gerechten Ausgleich zwischen den allgemeinen und den lokalen Erfordernissen“ herzustellen. Daher werde das neue Dokument sich darauf beschränken, einen „großen inhaltlichen Horizont (...), eine allgemeine Vision, die Orientierungen und Normen enthält“ zu bieten; die konkrete Ausgestaltung, „die von der Kultur des Ortes und dem Leben der lokalen Kirchen abhängen, bleiben dem Urteil der Hirten einer jeden Nation überlassen“, so Wong gegenüber der Zeitschrift des Canisiuswerkes.

Zu den Herausforderungen eines solchen neuen Dokuments zähle insbesondere die Frage, wie man die Zahl qualitativer Berufungen steigern könne - dazu erinnere die neue „Ratio“ daran, dass die Sorge um neue Berufungen nicht nur Aufgabe der Bischöfe sei, sondern die Aufgabe aller Gläubigen und auch der Priester selbst, die durch ein „beispielhaftes Leben“ und durch „kreative und ansprechende Formen“ der Berufungspastoral die „Schönheit des Evangeliums“ bezeugen sollen.

(kap 03.05.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.