2016-04-30 13:59:00

Österreich: Ordensleben ist „Trick des Heiligen Geistes“ für Wandel


Das Ordensleben ist ein „Trick des Heiligen Geistes“, der immer dann zur Anwendung kommt, „wenn die alten Rezepte nicht länger taugen, um die Weitergabe des Evangeliums und der christlichen Botschaft zu sichern“. Das denkt die in El Salvador tätige österreichische Maria-Ward-Schwester Martha Zechmeister, die auf Einladung der „Vereinigung der Frauenorden Österreichs“ (VFÖ) bei deren 50-Jahr-Jubiläumsfest in Innsbruck sprach. Zechmeister zeigte sich überzeugt, „dass wir uns heute aufs Neue in einer solchen Umbruchssituation befinden“. 

Den Frauenorden mutete Zechmeister dabei eine wichtige Rolle als Impulsgeberinnen zu. Sie ermutigte die Schwestern, zu einem „Heer jugendlicher Rebellen“ zu werden. Das habe nichts mit dem physischen Alter zu tun, einige ihrer bereits verstorben Mitschwestern seien die „größten Rebellen“ gewesen. Wollten Kirche und Orden Zukunft haben, reiche der Wille zur Reform und zur Rückkehr zum ureigenen Charisma nicht aus, „so ehrlich dieser auch sein mag“. Zechmeister, die an der Universidad Centroamericana in El Salvador lehrt, plädierte für eine Umkehr zum Ursprung allen Christseins und Ordenslebens, einem „jugendlichen Aufbegehren in einer vergreisten Religion, die ihr lebendiges Herz in Vorschriften, Äußerlichkeiten und Machthierarchien verloren hat“. 

Für Zechmeister haben Kirche und Ordensgemeinschaften keine Sendung, sondern „sie sind Sendung“ und „Sein für andere“. Ohne die Hingabe an jene, denen die Botschaft gilt, gebe es keine Vermittlung des Evangeliums. Angesichts dieser Gefahr habe der Geist immer wieder Ordensleute ermutigt, „damit sie Stachel im Fleisch der Kirche sind, gefährliche Erinnerung daran, was es bedeutet, Christ zu sein und zur Gemeinde Jesu zu gehören“.

(kap 30.04.2016 gs)








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