2016-04-25 13:18:00

Türkei: Bartholomaios I. sucht Gespräch mit Erdogan


Die orthodoxe Kirche in der Türkei will Besitzstreitigkeiten mit dem Staat in einem Spitzentreffen klären. Patriarch Bartholomaios I. kündigte an, er wolle mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan persönlich jüngste Enteignungsklagen gegen die Kirche und die Lage der religiösen Minderheiten erörtern, wie der vatikanische Pressedienst Fides (Montag) meldete. 

Bei einer Pressekonferenz im Sitz des Patriarchats beklagte Bartholomaios I. eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen den türkischen Behörden und religiösen Minderheiten und erinnerte in diesem Zusammenhang an das Theologische Institut Halki, an dem 45 Jahre lang nicht unterrichtet werden durfte. Wie einheimische Beobachter berichten, will sich Bartholomäus I. in einem Schreiben an den Präsidenten um einem Gesprächstermin vor Ende Mai bitten, um gemeinsam mit ihm unter anderem die Angelegenheit des Instituts in Halki zu erörtern und im Allgemeinen über die Lage der religiösen Minderheiten in der Türkei zu sprechen. 

Hintergrund sind Bestrebungen enteignete und dann zurückerstattete Kirchengüter erneut zu verstaatlichen. Dabei geht es nach Darstellung von Fides um rund 40 Hektar Land im Bezirk Goksu und um ein weiteres Grundstück auf der Insel Halki, das erst vor vier Jahren dem benachbarten orthodoxen Priesterseminar zugesprochen worden war. Bartholomaios I. sagte laut dem Pressedienst bei einer Pressekonferenz, die Beziehungen zwischen den religiösen Minderheiten in der Türkei und dem Staat durchlebten erneut einen „kritischen Augenblick“. 

Anfang April hatte die Türkei erstmals seit Jahrzehnten wieder ein orthodoxes Kloster enteignet, dass nun in einen Feuerwehrposten umgewandelt werden soll. 

(fides/kna 25.04.2016 rs)








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