2016-04-25 07:00:00

Papst besucht Umwelt-Event: Dass aus der Wüste ein Wald wird


Überraschungsgast bei einem Umwelt-Event in Rom: „Ich danke euch, weil ihr die Wüste in einen Wald verwandelt“! so Papst Franziskus beim Besuch im ‚Dorf für die Welt‘, einer Drei-Tages-Aktion in einem römischen Park. Ohne weitere Ankündigung kam der Papst gegen 17 Uhr nachmittags dort an und mischte sich unter die etwa 3.500 Menschen und hörte gemeinsam mit ihnen „Gen Verde“ zu, der Frauenband der Fokolarbewegung, er traf deren Präsidentin Maria Voce, und sprach mit den Menschen vor Ort. „Ihr alle, ihr nehmt die Wüste und wandelt sie in Wald um. Wo Wüste ist, wo keine Hoffnung ist, da geht ihr hin macht, dass aus dieser Wüste Wald wird. Der Wald ist voll von Bäumen, voller Grün, ungeordnet … aber so ist es eben, das Leben.“ In den Wüsten der Städte und in den Leben einzelner Menschen, die keine Zukunft hätten, wo Vorurteile und Ängste herrschten, dort stürben Menschen. 

„Jemand hat mir mal gesagt“, so Papst Franziskus, „ dass das Wort ‚Konflikt‘ im Chinesischen aus zwei Symbolen gebildet wird: aus dem für Risiko und dem für Möglichkeit. (..) Wir Christen wissen, was der Levit gemacht hat und was der Gesetzeslehrer gemacht hat, als sie an diesem armen Mann am Wegesrand vorbei gingen. Sie sind ihren Weg weiter gegangen, um nicht zu sehen und um dem nicht nahe zu kommen“, griff der Papst die von ihm sehr geschätzte Parabel vom barmherzigen Samariter auf. „Wer nicht riskiert, kommt der Wirklichkeit niemals nahe.“ Und dann verschärfte der Papst seine Aussage noch einmal: „Nie, nie, nie dürfen wir uns wegdrehen, um das alles nicht zu sehen.“

Der Papst wollte ein Aufgabe mit nach Hause geben. Sich nähern, den Konflikten, der Wüste der Straße, wo die Menschen ohne Lächeln entlang gingen, denn es fehle die soziale Freundschaft, so Papst Franziskus. „Überall, wo die soziale Freundschaft fehlt, gibt es Hass und Krieg. Wir leben momentan in einem „dritten Weltkrieg in Stücken“, überall. Schaut euch die Weltkarte an, ihr werdet dies sehen.“

Im Zentrum der Welt scheine, das Geld zu stehen, griff er eines der Themen aus seiner Enzyklika Laudato Si’ auf. „Wer das Geld nicht anbetet, der endet im Hunger, in Krankheit und Ausbeutung.“ Der Papst hob auch noch einmal die Bedeutung der Vergebung hervor, Thema des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Alle wüssten, dass es etwas in ihrem Leben gebe, was zu verzeihen wäre, aber weil wir das wüssten, müssten wir alle zusammen arbeiten. Wie das alles zu schaffen sei? Ganz einfach im Wissen, dass alle Menschen seien und um dieses gemeinsame Menschsein wüssten. „Und in dieser Menschlichkeit nähern wir uns einander an, um gemeinsam zu arbeiten. ‚Aber ich gehöre doch dieser Religion an, jener…‘ das ist nicht wichtig! Alle gemeinsam voran, im gegenseitigen Respekt, in gegenseitigen Respekt! Und so werden wir dieses Wunder sehen: das Wunder einer Wüste, aus der ein Wald wird.“

Hintergrund
Den Rahmen für diesen überraschenden Papstbesuch bildet eine Veranstaltung, die gemeinsam von der Fokolarbewegung und der Initiative Earth Day Italia getragen wird. Im Sinne der Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus soll dabei der Beitrag der Stadt Rom für die Welt-Gemeinschaft in den Blick genommen werden. Drei Tage lang wurde dazu ein kleines Dorf inmitten des Parks Villa Borghese in Rom errichtet, dabei soll sichtbar werden, wie Rom zu einem besseren Zusammenleben aller Menschen und von Mensch und Natur beitragen kann. Es gibt Workshops, Arbeitsgruppen, Seminare, Kunst und Debatten, dabei sollen „Brücken des Dialogs“ entstehen, so die Fokularbewegung in einer Pressemeldung.

 

(rv 24.04.2016 ord)

 








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