2016-04-20 10:25:00

D: Kirchen kritisieren Anti-Islam-Kurs der AfD


Der islamfeindliche Kurs der AfD findet heftige Kritik, auch von Seiten der katholischen und evangelischen Kirche: „Einfach jemanden ausgrenzen, weil er eine bestimmte Religion hat, ist nicht christliches Abendland und auch nicht von unserer Verfassung gedeckt“, sagte der katholische Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Vernunft und Dialogbereitschaft seien nötig. Dies müsse auch von Muslimen eingefordert werden, betonte der Erzbischof. „Dann muss auch mit ihnen über Gleichberechtigung von Mann und Frau, Freiheit des Religionswechsels und über Gewalt im Namen der Religion geredet werden, bei uns und auch in den muslimisch geprägten Ländern.“ Schick hob die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit hervor. „Menschen müssen ihre Religion leben können.“

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, betont die Solidarität von Christen und Muslimen. „Wir werden jedem Angriff auf die Religionsfreiheit entschieden entgegentreten - egal, welche Religion es trifft und egal, wo in der Welt Menschen in ihren religiösen Überzeugungen verletzt werden“, erklärte Rekowski am Dienstag in Düsseldorf.

Die AfD-Debatte dreht sich vor allem um das geplante Grundsatzprogramm der Partei. Es wird Ende April verabschiedet. Dabei soll der Islam als Religion als unvereinbar mit der freiheitlichen Verfassung beschrieben werden. Laut der stellvertretenden Vorsitzenden Beatrix von Storch will die Partei unter anderem Minarette und Muezzin-Rufe verbieten.

(kna 20.04.2016 rs)








All the contents on this site are copyrighted ©.