2016-04-16 10:49:00

D: Erzbischof Heße will Türkei-Abkommen kritisch begleiten


Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße plädiert dafür, das Abkommen der Türkei mit der Europäischen Union (EU) kritisch zu begleiten. Es stecke eine gute Absicht dahinter, aber es gebe auch viele Fragezeichen, sagte Heße am Wochenende auf Anfrage in Berlin. Es sei positiv, dass die Politik damit den Versuch unternehme, die irreguläre Migration in eine reguläre umzuwandeln, so der Hamburger Erzbischof. Schließlich nähmen die Schlepper den Tod der Flüchtlinge bewusst in Kauf. Zugleich frage er sich aber, wie etwa der Austausch mit den syrischen Flüchtlingen funktionieren könne. Ihm sei zudem nicht klar, wie Griechenland die Rückführung in die Türkei logistisch bewältigen könne. Er hoffe auch, dass der Umgang mit den Flüchtlingen sowohl in Griechenland wie auch in der Türkei menschenwürdig, fair und rechtsstaatlich einwandfrei sein werde.

Laut Abkommen sollen alle Migranten, die seit dem 20. März illegal in Griechenland eingereist sind, in die Türkei zurückgeführt werden. Ausgenommen sind nur Asylsuchende, die nachweisen können, dass sie in der Türkei verfolgt werden. EU und Türkei waren zudem übereingekommen, dass die EU für jeden aus Griechenland abgeschobenen Syrer einen syrischen Bürgerkriegsflüchtling direkt aus der Türkei aufnimmt. Die Umsetzung des Abkommens begann am 4. April. 

(kna 16.04.2016 rs)








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