2016-04-09 10:56:00

Bernie Sanders zu Konferenz in den Vatikan eingeladen


Der demokratische US-Präsidentschaftsanwärter Bernie Sanders reist nächste Woche trotz des Wahlkampfs in den Vatikan. Der Politiker und wichtigste Herausforderer von Hillary Clinton im Lager der US-Demokraten soll in der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften an einer Tagung teilnehmen. Dabei geht es um die kirchliche Soziallehre 25 Jahre nach der Enzyklika „Centesimus annus“ des hl. Papstes Johannes Paul II. Sanders ist der einzige der US-Präsidentschaftsbewerber, der in diesen Monaten eine Einladung aus dem Vatikan erhalten hat.

Die Konferenz findet am Freitag und Samstag der nächsten Woche statt; eine Begegnung der Teilnehmer mit dem Papst ist noch nicht sicher. Sanders soll laut Programm auch keine Rede bei der Veranstaltung halten. Franziskus wird sich am Samstag nächster Woche nicht in Rom, sondern auf der griechischen Insel Lesbos aufhalten.

Wenige Tage nach der Konferenz muss sich Sanders in New York einer weiteren wichtigen Vorwahl stellen. Der Politiker erklärte im US-Fernsehen, er sei ein „großer Fan des Papstes“, sei sich mit Franziskus allerdings nicht in allem einig. Der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, Sanchez Sorondo, erklärt in einer italienischen Zeitung, er habe Sanders eingeladen, „weil er ein wirkliches Interesse an der Beschäftigung mit päpstlichen Dokumenten zeigt“. Er habe „keine anderen Kandidaten gesehen, die in ihrem Wahlkampf den Papst zitieren“, so der argentinische Geistliche.

An der Konferenz in den Vatikanischen Gärten werden auch die Präsidenten von Bolivien und Ecuador, Morales und Correa, teilnehmen. Beide Länder hat Papst Franziskus vor einem Jahr besucht. Eingeladen ist außerdem der US-Wissenschaftler Jeffrey Sachs, Direktor des „Earth Institute“ der Columbia University.

Bernie Sanders ist jüdischer Atheist. Ein Politiker, der sich im US-Vorwahlkampf um das Präsidentenamt immer wieder auf seine christlichen Werte beruft, ist der republikanische Bewerber Ted Cruz. Weder Sanders noch Cruz ist bislang die Nominierung zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei sicher. Die aussichtsreichsten Bewerber sind derzeit Hillary Clinton bei den Demokraten und Donald Trump bei den Republikanern.

(rv/corriere 09.04.2016 sk)








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