2016-04-06 12:27:00

Brasilien: Startschuss für mehr Gerechtigkeit


Adveniat fordert Fairness auch abseits der olympischen Sportstätten. Wenige Monate vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Rio startet das Hilfswerk Adveniat die Solidaritätsaktion „Rio bewegt. Uns.“ für mehr Gerechtigkeit in Brasilien. Die Aktion verbindet 29 Millionen Menschen in Deutschland aus Sport-, Jugend- oder Erwachsenenverbänden. An diesem Mittwoch gab Erzbsichof Stefan Heße in Hamburg den Startschuss. Mehr als hundert Schüler, Sportler und Olympia-Teilnehmer laufen die ersten Kilometer.

Das Bündnis „Rio bewegt. Uns.“ will, dass nicht nur innerhalb der Stadien, sondern auch außerhalb der Stadien die Menschen sich als Gewinner der olympischen Spiele sehen können. Sportliche Großereignisse wie Olympische und Paralympische Spiele müssen, so Adveniat, nachhaltig auch den Menschen in den Regionen zugutekommen, in denen sie stattfinden. Das umzusetzen ist keine einfache Aufgabe, wie Stephan Jentgens, Geschäftsführer des katholischen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, nach der Fußballweltmeisterschaft in Rio weiß. „Wie wir aus den Erfahrungen der Fußballweltmeisterschaft wissen, sind ja viele Investitionen an der Bevölkerung der einzelnen Austragungsstätten vorbeigegangen. Stadien wurden beispielsweise in der Stadt Manaus hochgezogen, die heute fast gar keine Nutzung mehr haben. Infrastrukturprojekte wurden aufgelegt, aber nicht wirklich realisiert. In den Favelas wurde an bestimmten Stellen um die Stadien herum Ruhe geschaffen, aber es fand ein Verdrängungswettbewerb der Gewalt statt.“

In der Metropole Rio de Janeiro stehen Reichtum und Armut in einem krassen Gegensatz. Die Menschen in den Favelas, den Armenvierteln, haben nur wenige Chancen auf eine umfassende Bildung, gute Arbeit und Wohnverhältnisse oder gar ein Leben im Wohlstand. Deswegen will Adveniat eine politische Kraft entwickeln, um es während der Olympischen Spiele anders zu machen. Denn die Versprechungen von mehr Entwicklung und Wohlstand habe sich nach der Weltmeisterschaft nicht erfüllt. „Man muss von einem ernüchternden Ergebnis und Resümee der Fußballweltmeisterschaft reden. Sie wissen selber, was momentan politisch und wirtschaftlich in Brasilien los ist. Besonders in Mitleidenschaft gezogen werden die Menschen, die in den Favelas, in den Armenvierteln der großen Städte und die Menschen, die auf dem Land leben. Von daher lohnt es sich, gerade jetzt anzutreten.“

Antreten sollen daher alle Sportler Deutschlands, egal ob zu Fuß, auf Rollen oder im Boot. Wichtig sind nämlich die zurückgelegten Kilometer eines jeden. Informieren kann man sich auf der Homepage. Dort gebe es verschiedene Mitmachmöglichkeiten. „Die konkreteste ist tatsächlich, wenn man sportlich unterwegs ist oder in einer Gruppe etwas mit Bewegung macht, sich auf dieser Homepage einzuchecken und zu sagen, wir machen diese Bewegung und diesen Sport solidarisch: Wir suchen uns Partner, die jeden gelaufenen, gekegelten Kilometer oder Meter vergüten und wir spenden das für die Projekte, die eine bessere Welt verheißen.“

 

(domradio 06.04.2016 pdy)








All the contents on this site are copyrighted ©.