2016-04-03 11:00:00

Kardinal Dziwisz: Bischöfe sollen nicht politisch sein


Bischöfe sollen nach Ansicht des polnischen Kardinals Stanislaw Dziwisz nicht parteipolitisch sein. Sie müssten offen auf alle Menschen zugehen, sagte der Krakauer Erzbischof am Samstag vor Journalisten in seiner Bischofsstadt. Die Kirche kümmere sich um Werte, engagiere sich aber nicht in der Politik. Zuvor hatte Dziwisz betont, dass auch der frühere Papst Johannes Paul II. (1978-2005), dessen Sekretär er war, kein Politiker gewesen sei. Der erste polnische Papst in der Kirchengeschichte war vor elf Jahren, am 2.April 2005, nach langer Krankheit unter weltweiter Anteilnahme gestorben.

Dziwisz äußerte sich im Zusammenhang mit einer Journalistenfrage zur politischen Situation in Polen. „Wir haben Demokratie“, sagte er. Wenn eine Partei eine Wahl gewinne, regiere sie. Man müsse auch verlieren können und dann in der Opposition arbeiten und mit der Regierung kooperieren.

Am Karfreitag hatte Dziwisz zur Beilegung der Verfassungskrise in seinem Land aufgerufen. „Das Volk ist die ununterbrochenen Streitigkeiten, Konflikte und Spaltungen schon müde“, sagte er nach Angaben seines Bistums. Die jetzige Situation habe nichts mit „echter Sorge für das Gemeinwohl“ zu tun. Das Vaterland sei wichtiger als Partikularinteressen von Parteien. Der Kardinal ging weder inhaltlich auf die Krise ein, noch sprach er sich für oder gegen das Regierungslager oder die Opposition aus.

In Polen schwelt seit Monaten ein Konflikt um eine von der nationalkonservativen Regierung beschlossene Reform des Verfassungsgerichts. Die Obersten Richter hatten das umstrittene Gesetz Anfang März für verfassungswidrig erklärt, weil dadurch ihre Arbeit stark eingeschränkt und erschwert werde. Die Regierung will den Richterspruch aber nicht respektieren.

(kna 03.04.2016 pdy)








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