2016-03-28 15:16:00

ZdK: Aufruf zu mehr Selbstbewusstsein als Christen


Menschen, die selber wissen, was Religion ist, haben auch den Schutz von Religionen besonders im Blick. Mit diesen Worten wirbt nach dem Anschlag von Lahore in Pakistan der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, für einen vermehrten Einsatz für Religionsfreiheit. „Wir brauchen ganz ohne Frage mehr Solidarität und wir brauchen auch mehr Selbstbewusstsein als Christen“, plädiert Sternberg, „aber nicht in einem auftrumpfenden und ausgrenzenden Sinne. Wichtig ist, dass wir darauf achten, dass auch bei radikalen Tendenzen in Europa, dass wir das Christliche im Abendland retten und zwar insofern das Christliche, dass wir darauf achten, dass Gemeinsinn, Menschenfreundlichkeit, Menschenwürde weiterhin ihren Rang im Land behalten.“

Diese Solidarität gelte bei Christen natürlich besonders für die Geschwister im Glauben dort, aber auch für andere Religionen. „Auch bei uns in Deutschland sollten wir uns mit aller Vehemenz gegen Terror und Gewalt, natürlich gegen Christen, was uns heute besonders betroffen macht, aber auch gegen andere Religionsgruppen wenden. Wir müssen uns ja im Klaren darüber sein, die am stärksten Betroffenen von solchen Anschlägen dieser radikalen Gruppen sind nach wie vor Muslime selbst. Die Muslime gehören auch zu den betroffenen Gruppen, wenn wir nur etwa an die Syrer denken, die Menschen, die jetzt zu uns geflohen sind“, so Sternberg gegenüber dem Kölner Domradio.

„Es ist schon alles unfasslich, wie bei unserem höchsten Fest, in die Freude des Osterfestes, eine so unglaubliche widerliche brutale Tat hineinplatzt und wieder einmal mit dem wirklich geradezu perversen Missbrauch des Gottesnamens.“ Thomas Sternberg betont, dass der Terror nichts mit irgendeiner Religion zu tun habe, sondern dass man es beim Namen nennen muss: „Widerwärtige Terroranschläge“.

Sternberg weist darauf hin, dass hinter all dem Terror meistens politische Interessen stehen, Machtinteressen von radikalen Gruppierungen, die den Gottesnamen missbrauchten. Er denke „in großer Solidarität mit allen wirklichen Muslimen.“ Auf die Gefahr von Terror in Europa müsse die Gesellschaft wachsam reagieren. „Was wir nicht machen dürfen: Wir dürfen nicht in Panik verfallen und wir dürfen uns nicht in Angst versetzen.“

(domradio 28.03.2016 ord)








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