2016-03-25 14:21:00

Syrien: Erzbischof beschuldigt westliche Mächte


Die westlichen Mächte haben das wachsende Terrornetz begünstigt, sagt der Erzbischof der syrisch-katholischen Erzeparchie Hassaké-Nisibi in Syrien, Jacques Behnan Hindo. Wie die vatikanische Presseagentur Fides berichtet, wies der Erzbischof darauf hin, dass die westlichen Regierungen in ihren eigenen, vor allem wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen Verbindungen zu Saudi-Arabien und anderen Staaten auf der arabischen Halbinsel pflegten. Damit unterstützte Europa finanziell die Entstehung eines Netzes von Moscheen in ganz Europa, so auch in Belgien, wo Wahhabiten die ideologische Basis der Dschihadisten predigen, sagt Hindo. Für die Verwirklichung des größten geopolitischen Ziels, der Sturz des Assad-Regimes, würde man sogar Dschihadisten als „gemäßigte Muslime“ bezeichnen.

Was die Flüchtlingsthematik angeht, so Hindo, hat Europa sich zur „Geisel der Türkei“ machen lassen. Er zeigte Verständnis für die Probleme, die ein solcher Flüchtlingsstrom mit sich bringt. In Europa mache die Zahl der Flüchtlinge jedoch nur 0,2 Prozent der Bevölkerung aus, im Libanon dagegen ungefähr die Hälfte. „Ich verstehe die Tränen des europäischen Kommissars für Außenpolitik. Aber ich möchte daran erinnern, dass seit fünf Jahren Tausende von syrischen Muslimen und Christen, Frauen, Männer und Kinder getötet wurden, für die es keine Tränen gibt“, so Erzbischof Hindo.

(fides/cath.ch 25.03.2016 ar)








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