2016-03-17 09:42:00

Meter: Missbrauch ist Verbrechen gegen die Menschlichkeit


Seit Jahren wird über Pädo-Pornographie und sexuelle Gewalt gegen Kinder gesprochen, Täter wurden identifiziert und die Opfer haben angefangen zu reden, zuerst in den USA, dann auch in Europa. Ist deswegen der Missbrauch von Kindern zurück gegangen? Leider nein, im Gegenteil, sagt die italienische Organisation „Meter“: Es geht weiter und der Missbrauch produziert auch weiter finanzielle Gewinne. Im Jahresbericht 2015 der Organisation des Priesters Fortunato Di Noto, der in dieser Woche im Funkhaus von Radio Vatikan vorgestellt wurde, werden wieder einmal Millionen von Fotografien und Videos genannt, Europa sei dabei nach wie vor das „Mutterland“ der Pädo-Kriminellen.

Meter kämpfe bei der UNO darum, dass Missbrauch von Kindern als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt werde, sagt di Noto unserem Radio. „Die Zahlen rechtfertigen das“. Seit 27 Jahren beobachte Meter die Szene, noch nie habe man aber beobachten müssen, dass die Anzahl der Bilder sich in einem Jahr verdoppelt habe. Das bedeute 700.000 Kinder mehr, die betroffen seien, so der Gründer von Meter. Die Anzahl der einschlägigen Webseiten sei von 7.000 auf 9.000 gestiegen. Geradezu explodiert sei die Zahl der pädokriminellen sozialen Netzwerke im so genannten „Deep Web“, also im nicht offen zugänglichen Teil des Internets: von 180 auf 3.000 in einem Jahr, hat Meter ermittelt.

„Es gibt keine weltweite Aufmerksamkeit für das Problem“, sagt der Priester“, sondern eher eine Gleichgültigkeit, die dann zum Komplizen wird. Auch die Medien informieren nicht genug.“ Schweigen mache sich mitschuldig. Es sei schon erstaunlich, dass zum Beispiel in Europa der Einsatz gegen die Pädo-Kriminalität steige, zugleich aber auch die Verbreitung. Es müsse der „Kultur der Pädophilie“ mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, darin würde Missbrauch mit pseudo-wissenschaftlichen Argumenten auch noch gerechtfertigt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine Art ‚pädophilen Kolonialismus’ abdriften, das heißt in irgend eine Form von Rechtfertigung“, so di Noto. „Das darf nie passieren.“

 

(rv 17.03.2016 ord)








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