2016-03-17 11:52:00

Europa: Sozialer Zusammenhalt gegen soziale Ungerechtigkeit


Die Konferenz der Europäischen Justitia et Pax Kommissionen will mit ihrer diesjährigen Konzertierten Aktion der wachsenden wirtschaftlichen Ungleichverteilung und Steuer-Ungerechtigkeit entgegenwirken. Das teilte die Konferenz an diesem Donnerstag mit. Die übermäßige Konzentration von Reichtum ist laut den bischöflichen Kommissionen ethisch nicht vertretbar und stelle eine Gefahr für den sozialen Zusammenhalt und die demokratische Ordnung dar. In seinem apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium bezeichnete Papst Franziskus 2013 die Ungleichverteilung als die „Wurzel der sozialen Übel“. Die Wirtschaft müsse sich aus der Barmherzigkeit heraus auch der Bedürftigen der Gesellschaft annehmen.

Mit dem Ziel, soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen und eine großzügige und universale Solidarität auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu schaffen, setzt sich die Konferenz für politische Initiativen ein. Dazu zählen etwa die Angleichung der Bemessungsgrundlagen für die Körperschaftssteuer, für die die Europäische Kommission Anfang 2016 einen Entwurf vorgelegt hatte, der automatische Austausch von Steuervorbescheiden oder das Paket der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Bekämpfung von Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung in multinationalen Unternehmen (BEPS). Darüber hinaus müsse ein neues Verantwortungsbewusstsein seitens der Finanz- und Wirtschaftseliten geschaffen werden. Indem man gegen Steuerflucht und -oasen vorgehe und multinationale Unternehmen, den Finanzsektor und die Superreichen gerechter besteuere, könne man die soziale Ungerechtigkeit verringern. Justitia et Pax Europa wolle in Zukunft auch als Beobachter fungieren, was das BEPS-Projekt und die Einhaltung von Steuergesetzen in den jeweiligen Ländern betrifft.

In der Konferenz mit Sitz in Brüssel haben sich 31 nationale Justitia et Pax Kommissionen zusammengeschlossen. Gemeinsam engagieren sie sich für die Förderung von Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechten.

(pm 17.03.2016 ar)








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