Drei Jahre Papst Franziskus: am Sonntag, den 13. März, jährt sich die Wahl des argentinischen Kardinals Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger Petri zum dritten Mal. In einer fünfteiligen Serie fasst Radio Vatikan die Schlüsselwörter des Pontifikates von Papst Franziskus zusammen. Heute haben wir für Sie Predigten des Heiligen Vaters zum letzten Stichwort der Reihe ausgesucht - „Zärtlichkeit“.
19. März 2013
Predigt von Papst Franziskus bei der Einführungsmesse zum Beginn seines Petrusdienstes als Bischof von Rom:
„Erinnern wir uns daran, dass Hass, Neid und Hochmut das Leben verunreinigen! Hüten bedeutet also, über unsere Gefühle, über unser Herz zu wachen, denn von dort gehen unsere guten und bösen Absichten aus: die, welche aufbauen, und die, welche zerstören! Wir dürfen keine Angst haben vor der Güte, ja, nicht einmal vor der Zärtlichkeit!
Und hier füge ich noch eine letzte Anmerkung hinzu: Das sich Kümmern, das Hüten verlangt Güte, es verlangt, mit Zärtlichkeit gelebt zu werden. In den Evangelien erscheint Josef als ein starker, mutiger, arbeitsamer Mann, aber in seinem Innern zeigt sich eine große Zärtlichkeit, die nicht etwa die Tugend des Schwachen ist, nein, im Gegenteil: Sie deutet auf eine Seelenstärke hin und auf die Fähigkeit zu Aufmerksamkeit, zu Mitleid, zu wahrer Öffnung für den anderen, zu Liebe. Wir dürfen uns nicht fürchten vor Güte, vor Zärtlichkeit!”
24. Dezember 2014
Die Predigt von Papst Franziskus in der Christmette im Petersdom
„Wenn wir in dieser Heiligen Nacht das Jesuskind betrachten, wie es gleich nach der Geburt in eine Futterkrippe gelegt wird, sind wir zum Nachdenken eingeladen. Wie nehmen wir die Zärtlichkeit Gottes an? Lasse ich mich von ihm erreichen, lasse ich mich umarmen oder hindere ich ihn daran, mir nahe zu kommen. ‚Aber ich suche doch den Herrn‘, könnten wir einwenden. Das Wichtigste ist allerdings nicht, ihn zu suchen, sondern zuzulassen, dass er mich findet und mich liebevoll streichelt. Das ist die Frage, die das Christuskind uns einzig mit seiner Gegenwart stellt: Lasse ich zu, dass Gott mich lieb hat?
Gehen wir noch einen Schritt weiter: Haben wir den Mut, mit Zärtlichkeit die schwierigen Situationen und die Probleme des Menschen neben uns mitzutragen, oder ziehen wir es vor, sachliche Lösungen zu suchen, die vielleicht effizient sind, aber der Glut des Evangeliums entbehren? Wie sehr braucht doch die Welt von heute Zärtlichkeit!
Die Antwort des Christen kann nicht anders sein als jene, die Gott angesichts unseres Kleinseins gibt. Das Leben muss mit Güte, mit Sanftmut angegangen werden. Wenn wir uns bewusst werden, dass Gott in unser Kleinsein verliebt ist, dass er selbst sich klein macht, um uns besser zu begegnen, können wir nicht anders, als ihm unser Herz zu öffnen und ihn zu bitten: ‚Herr, hilf mir, wie du zu sein; gib mir die Gnade der Zärtlichkeit in den schwierigsten Lebensumständen; gib mir die Gnade, in jeder Not nahe zu sein, die Gnade der Sanftheit in welchen Konflikten auch immer‘.
22. September 2015
Papst in seiner Predigt bei der Messe beim kubanischen Heiligtum „Virgen de la Caridad del Cobre“
„Wir sind eingeladen, die Revolution der Zärtlichkeit zu leben wie Maria, die Mutter der Barmherzigkeit. Wir sind eingeladen, ,aus dem Haus zu gehen´, die Augen und das Herz für die anderen offen zu halten. Unsere Revolution nimmt den Weg über die Zärtlichkeit, über die Freude, die immer zu Nähe, immer zu Mitgefühl wird und uns dazu führt, uns in das Leben der anderen einzubringen, um zu dienen.“
Schlüsselwort eins: Barmherzigkeit
Schlüsselwort zwei: Peripherie
Schlüsselwort drei: Hinausgehen
Schlüsselwort vier: Schutz der Schöpfung
(rv 11.03.2016 cz)
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