2016-03-10 12:28:00

Österreich: Kritik an Profiteuren der Flüchtlingskrise


Die Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Schwester Beatrix Mayrhofer, hat die Profiteure der Flüchtlingskrise scharf kritisiert. Als Studiogast in der „ZIB 24“ vom Mittwochabend nannte sie zum einen die Waffenlobby, die einen Gutteil der geschätzten 1,18 Billionen US-Dollar an Kriegskosten in Syrien einstecke. Ins Visier nahm Mayrhofer aber auch jene politisch Engagierten, die die gegenwärtige Krisensituation für ihre eigenen Machtinteressen und ihren politischen Erfolg nutzbar zu machen trachteten.

Die höchstrangige Vertreterin der österreichischen Frauenorden hat am Mittwoch eine von Theologen initiierte Erklärung zur Flüchtlingspolitik mit unterzeichnet. Sie erklärte im Interview, es gehe bei der Kritik an einer kalkulierten Politik der Angst und Inhumanität nicht um Parteipolitik oder um Regierungsschelte. Anliegen der Verfasser sei es, zu einem „dringenden Wachrütteln in einer sehr brisanten Situation“ beizutragen und Kräfte zu bündeln, die gute Lösungen „mit Herz und Verstand“ anstrebten.

Zuletzt ergriffene Maßnahmen, um den Flüchtlingszustrom einzudämmen, bewertete Mayrhofer skeptisch: Zäune zu errichten sei „etwas, das gar nicht geht“; als Christin setze sie sich vielmehr dafür ein, über Grenzen hinweg auf andere zuzugehen, wie die Ordensfrau sagte. Auch von „Obergrenzen“ möchte Mayrhofer nichts hören: Das sei ein Wort, „das man nicht in den Mund nehmen sollte“. Vielmehr gelte es den einzelnen Menschen zu sehen, gerade auch jene, „die vor der Grenze im Schlamm liegen“.

(kap 10.03.2016 sk)








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