D: Abtreibungen gehen weiter zurück

Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland sinkt weiter. Im Jahr 2015 gingen die Schwangerschaftsabbrüche gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent zurück. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, wurden 2015 rund 99.200 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet. Das ist der niedrigste Stand seit der gesetzlichen Neuregelung der statistischen Erfassung im Jahr 1996. Seit 2004 sinken die Werte stetig.

Weiter hieß es, 96 Prozent der gemeldeten Abbrüche seien nach der Beratungsregelung vorgenommen worden, das heißt in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft. Sogenannte medizinische und kriminologische Indikationen waren in 4 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die medizinische Indikation betrifft Ungeborene, bei denen ab dem vierten Schwangerschaftsmonat eine Behinderung festgestellt wird; in diesem Fall kann ein Abbruch theoretisch bis unmittelbar vor der Entbindung vorgenommen werden. Die kriminologische Indikation bezieht sich auf Schwangerschaften, die durch Vergewaltigung zustande kamen. 

 

(kna 09.03.2016 ord)