2016-03-06 13:53:00

Papst würdigt griechische-katholische Ukrainer


Der Papst hat die griechische-katholische Kirche der Ukraine gewürdigt. In einer Botschaft an das Kirchenoberhaupt, Großerzbischof Swiatoslaw Schevchuck, schreibt der Papst am Sonntag, er neige mit tiefer Dankbarkeit sein Haupt gegenüber jenen, die bis hin zum Martyrium den Glauben bezeugt hätten in Treue zum Nachfolger des Heiligen Petrus. Anlass der Botschaft ist der 70. Jahrestag der sog. „Pseudosynode“ von Lemberg im März 1946. Damals war auf der Druck der Sowjets die griechisch-katholische Kirche in dem Land verboten, alles Hab und Gut enteignet und der Orthodoxen Kirche des russischen Patriarchats zugeschlagen oder verstaatlicht worden. 40 Jahre lang lebte die Kirche im Untergrund, bis sie nach dem Fall der Mauer wiedererstand und seitdem eine der dynamischsten katholischten Ostkirchen überhaupt ist.  

Tags zuvor hatte die ständige Synode der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche in einer Pressemitteilung zum Abschluss ihrer Tagung in Rom ihre Einheit mit dem Papst bekräftigt und zugleich die „Invasion“ und den „hybriden Krieg“ verurteilt. Zahllose schuldlose Menschen hätten in der Ukraine darunter mit Entführungen, Einkerkerungen und Folterungen im Donbas und auf der Krim zu leiden, nicht nur Christen sondern auch muslimische Tartaren. Ausdrücklich sprechen die Bischöfe von einer „russischen Invasion“, von der fünf Millionen Menschen betroffen seien, zwei Millionen Menschen hätten ihr Zuhause verloren, bereits 10.000 Menschen seien ums Leben gekommen. Schließlich würdigten die Bischöfe die moralische Autorität des Papstes. Ohne ausdrücklich die historische Begegnung Franziskus‘ mit dem russischen Patriarchen auf Kuba zu erwähnen, zitierten sie den Papst im Gespräch mit Großerzbischof Schevchuck mit den Worten, „man könne ökumenische Probleme nicht auf Kosten einer ganzen katholischen Ostkirche lösen“. Hintergrund dieser Formulierung sind Verstimmungen auf Seiten der griechisch-katholischen Ukrainer im Anschluss an die Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung von Papst Franziskus und Patriarch Kirill. Die griechisch-katholischen Ukrainer hatten die Begegnung ausdrücklich begrüßt, aber Formulierungen bemängelt, die Zweifel an dem Existenzrecht ihrer Kirche hätten aufkommen lassen können.

(rv 06.03.2015 mc)








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