2016-03-06 14:27:00

Caritas-Appell zum EU-Flüchtlingsgipfel


Die Caritas in Deutschland und Österreich appellieren an die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten, endlich eine gemeinsame Lösung in der Flüchtlingsfrage zu finden. Aus Anlass des bevorstehende EU-Sondergipfels verlangen die Organisationen, die Belange der Flüchtlinge, sowie aller europäischer Mitgliedstaaten zu berücksichtigen Die Schließung der Grenzen sei keine Lösung und eine Verschiebung der Probleme zu Lasten Griechenlands auf Kosten hilfesuchender Menschen. Besonders an der griechisch-mazedonischen Grenze spitze sich die Lage gefährlich zu. Der Grenzort Idomeni sei für alte, kranke und traumatisierte Menschen zu einer bedrohlichen Sackgasse geworden. Es brauche neben humanitärer Hilfe schnell eine politische Lösung. Das heißt insbesondere, dass die bereits beschlossene Verteilung von Flüchtlingen aus Griechenland innerhalb der EU sofort umgesetzt werden müsse. Sonst könnte Idomeni zum Sinnbild des Scheiterns der aktuellen Flüchtlingspolitik der europäischen Staaten werden, so die Caritas-Verantwortlichen.

Stärkere Anstrengungen in der Flüchtlingshilfe sind nach Ansicht der Caritas auch in den syrischen Nachbarländern Türkei, Libanon und Jordanien notwendig: „Bis jetzt, wenige Tage vor dem 5. Jahrestag des Ausbruches des Krieges in Syrien, ist es der Staatengemeinschaft nicht gelungen, die Hilfe in den syrischen Nachbarländern, die die Hauptlast des Krieges tragen, auf eine verlässliche Basis zu stellen. Wir sehen nach wie vor hungernde und frierende Menschen in den Lagern. 100.000 syrische Kinder haben seit Jahren keine Schule besucht. Die Finanzierung der Hilfe ist eine Katastrophe in der Katastrophe.“ Caritas Österreich und Caritas Deutschland setzen sich zudem dafür ein, humanitäre Aufnahmekontingente auszuweisen und Resettlementkontingente aufzustocken: „Humanitäre Aufnahmekontingente werden zahlenmäßig immer nur eine beschränkte Wirkung entfalten können. Aber sie wären ein wichtiges Signal an die Hilfe suchenden Menschen, dass es abseits der lebensgefährlichen Routen über Land und zu Wasser legale Möglichkeiten gibt, dem Krieg zu entfliehen.“

Die Caritasverbände haben in den vergangenen Wochen ihre Flüchtlingshilfe auf der sogenannten Balkan-Route nochmals verstärkt. Dazu gehören die Verteilung von Hilfsgütern wie Lebensmittel und Medikamente sowie rechtliche und medizinische Beratungsdienste. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, und Caritas Österreich haben bislang Hilfe im Umfang von 3,1  Millionen Euro für die Geflüchteten auf dem Balkan und in Griechenland auf den Weg gebracht.

(pm 06.03.2016 mc)

  








All the contents on this site are copyrighted ©.