2016-03-05 11:13:00

Tschechien: Zwei Gebäude in Prag gehen zurück an die Kirche


Der seit Jahren währende Streit über Ansprüche auf frühere Kirchengebäude auf dem Areal des Prager Hradschin ist beigelegt. Vertreter des tschechischen Staates und der katholischen Kirche unterzeichneten am Freitag in Prag die entsprechenden Verträge. Die Kirche erhält der Vereinbarung zufolge zwei von ursprünglich neun beanspruchten Gebäuden zurück, die einst vom kommunistischen Regime verstaatlicht worden waren. Die Ansprüche auf die sieben anderen Immobilien ließ die Kirche fallen. Die Gebäude, die nun der Kirche zurückgegeben werden, sind die Neue Propstei und das Georgskloster, nicht aber die benachbarte Georgsbasilika, die zweitälteste katholische Kirche in Prag aus dem 10. Jahrhundert. Beide zurückgegebene Gebäude brauchen eine Renovierung, die zu Lasten der Kirche gehen wird.

Kardinal Duka betonte, der Kirche sei es nicht um die Restitution des gesamten früheren kirchlichen Eigentums gegangen, sondern nur um die „Wiedergutmachung eines Teils des früheren kommunistischen Unrechts“. Der frühere Prager Kardinal Miloslav Vlk kritisierte indes die Vereinbarung. Er hatte über Jahre hinweg die Rückgabe aller vom Staat in den 1950er-Jahren konfiszierten Kirchengebäude gefordert.

Der Vertrag muss noch dem Parlament vorgelegt werden. Die größte Regierungspartei, die Sozialdemokraten, steht der Kirchenrestitution reserviert gegenüber.

(kna 05.03.2016 gs)








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