2016-03-03 11:18:00

El Salvador: Jesuiten-Mörder schnell ausliefern


Die Jesuiten in El Salvador fordern eine schnelle Auslieferung der Militärs, die wegen des Mordes an sechs Jesuiten vor wenigen Wochen festgenommen worden sind. Spanien hatte einen Auslieferungsantrag für vier Verhaftete gestellt, denen zusammen mit 13 weiteren Ex-Militärs zur Last gelegt wird, in den Wirren des salvadorianischen Bürgerkrieges im November 1989 sechs Jesuiten-Priester auf dem Campus der Zentralamerikanischen Universität in der Hauptstadt San Salvador ermordet zu haben. Die Priester waren alle spanischer Staatsangehörigkeit. Die Haushälterin und deren 16-jährige Tochter wurden ebenfalls erschossen, diese waren allerdings El Salvadorianer und deswegen fallen diese Morde nicht unter spanischer Gerichtsbarkeit.

Die ermordeten Jesuiten hatten sich vor dem Attentat für die Beendigung des Bürgerkrieges eingesetzt. Die Bluttat hatte damal weltweit Entsetzen ausgelöst. Wer die Auftraggeber des Massakers waren, konnte bis heute nicht schlüssig geklärt werden. Während die salvadorianische Justiz weiterhin ihre Türen geschlossen halte, dürfe nicht verhindert werden, dass der Fall den Instanzen der internationalen Justiz zugeführt werde, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der Ordensgemeinschaft und der Zentralamerikanischen Universität.

Nach der Verhaftung der Militärs muss das Oberste Gericht des Landes über ihre Auslieferung an Spanien entscheiden. Schon einmal hatte die spanische Justiz die Auslieferung der Verdächtigen gefordert. Diese waren 1993 zwar zu 30 Jahren Haft verurteilt, aufgrund einer Amnestie jedoch sofort wieder freigelassen worden.

 

(kna 03.03.2016 sk)

 








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