2016-02-29 13:41:00

Schweiz: Bischöfe bedauern Nein zur Initiative „für Ehe“


Die Schweizer Stimmbürger haben am Wochenende über verschiedene Themen ihre Stimme abgeben. Die sogenannte Durchsetzungsinitiative war wohl die bekannteste und wurde klar abgelehnt – zur Freude der Schweizer Bischöfe, wie uns der Sprecher der Bischofskonferenz, Walter Müller, bekräftigt. Weniger erfreut waren die Bischöfe jedoch über das Nein des Schweizer Stimmvolkes zur Initiative „Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe“, die äußerst knapp abgelehnt wurde. Das überparteiliche Pro-Komitee zeigte sich in seiner Mitteilung enttäuscht, dass kein Systementscheid gefällt wurde. – 50,8 Prozent der Stimmenden lehnten die Initiative ab.

Die christdemokratische Partei CVP wollte durch die Initiative „die steuerliche Heiratsstrafe“ mit der vorgelegten Volksinitiative abschaffen. Doppelverdiener-Ehepaare in der Schweiz seien gegenüber unverheirateten Paaren steuerlich schlechter gestellt. Die CVP setzte in die Vorlage eine Ehedefinition: „Die Ehe ist die auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau.“ Die Schweizer Bischofskonferenz unterstützte die Vorlage, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund gab Stimmfreigabe. Ein überparteiliches Gegnerkomitee aus liberalen FDP, sozialdemokratischen SP, Grünen, Grünliberalen und einem Bündnis von den Lesben und Schwulen nahestehenden Organisationen kritisierte die Vorlage.

Die Initiative habe jedoch ein Ziel erreicht, nämlich den großen Wert, den die Menschen in der Schweiz der Familie zuerkennen, deutlich zu machen, heißt es in einer Presseaussendung der Bischofskonferenz. Auch viele Gegner der Initiative hätten die zentrale Bedeutung der Familie für Gegenwart und Zukunft der Gesellschaft unterstrichen. Der Ausgang der Abstimmung überrasche die Schweizer Bischöfe nicht, sagte Bischofssprecher Müller. In den zahlreichen Reaktionen, die die Bischöfe in der Schweiz in diesem Zusammenhang erhielten, zeigte sich deutlich, wie unterschiedlich in Kirche und Gesellschaft die Meinungen darüber sind, wie Ehe und Familie am besten gestaltet und gestärkt werden sollen.

 

(rv/kath.ch 29.02.2016 mg)








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