2016-02-29 13:40:00

Berliner Erzbischof fordert besseren Schutz christlicher Flüchtlinge


Der Berliner Erzbischof Heiner Koch unterstützt die Forderungen nach einem besseren Schutz christlicher Asylbewerber in Flüchtlingsheimen. Christliche Syrer hätten in Gesprächen mit ihm „mangelnden Respekt“ von Seiten muslimischer Flüchtlinge beklagt, sagte Koch am Montag in Berlin der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. „Sie berichten mir, dass sie sich nicht trauen, ihren Glauben zu leben, dass sie verleugnen, Christen zu sein“. Diese Flüchtlinge hätten Angst, „es könnten ihnen durch ihr Glaubensbekenntnis Nachteile entstehen“.

Diese Entwicklung mache dem Erzbischof sorgen. In Gesprächen mit Politikern und anderen Verantwortlichen habe er einen besseren Schutz vor Diskriminierung und Gewalt bereits mehrfach angemahnt. Koch hob die kirchlichen Maßnahmen in dieser Frage hervor. Die Caritas etwa sensibilisiere die Sicherheitskräfte und andere Heimmitarbeiter für diese Problematik. Kirchengemeinden und viele Privatleute böten christlichen Flüchtlingen „auch geistliche Heimat“, betonte der Erzbischof. Die Willkommensklassen an katholischen Schulen würden insbesondere von christlichen Flüchtlingen sehr gut angenommen. „Auch mit der syrisch-orthodoxen Gemeinde in Berlin stehen wir in engem Austausch“, sagte Koch. Die Bischofskonferenz beschloss jüngst „Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“.

Nach Medienberichten über Angriffe auf christliche Asylbewerber etwa in der Massenunterkunft im früheren Flughafen Tempelhof, reagierte auch Berlins Innensenator Frank Henkel „mit großer Sorge“. „Diesen Fehlentwicklungen muss wirksam entgegengetreten werden“, forderte er und rief die Heimleiter auf, solche Taten zu melden. Erzbischof Koch hat auch bei einem Internetprojekt mitgewirkt, das für den 100. Deutschen Katholikentag vom 25. bis 29. Mai in Leipzig wirbt. Beim Katholikentag wird ebenfalls das Flüchtlingsproblem im Mittelpunkt stehen.

 

(kna/kap 29.02.16 cb)








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