2016-02-28 11:07:00

Berliner Katholikenrat für Umbau der Hedwigskathedrale


Mit 46 zu 13 hat der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin am Samstag grundsätzlich für einen Umbau der Sankt-Hedwigs-Kathedrale zugestimmt. Umbau oder nur Sanierung der Sankt-Hedwigs-Kathedrale ist unter Berliner Katholiken seit Monaten heiß umstritten. Von der höchsten Laienvertretung erhielt Erzbischof Heiner Koch nun ein klares Stimmungsbild. Er will bis zum Sommer eine Entscheidung zu dem Umbau treffen. Vor ihrer Positionierung hatte die höchste Laienvertretung von mehr als 400.000 Katholiken in Berlin, Brandenburg und Vorpommern öffentlich Pro und Contra abgewogen. Befürworter und Gegner brachten ihre Argumente engagiert, bis auf wenige Ausnahmen jedoch nicht polemisch auf den Punkt. Das war in den vergangenen Monaten nicht immer so.

Auf Kritik, vor allem bei Katholiken aus dem früheren Ost-Teil des Erzbistums, stößt das Konzept, die Bodenöffnung im Zentrum der Kathedrale mit Treppe zur Unterkirche zu schließen. Die heutige Raumfassung schuf der Düsseldorfer Architekt Hans Schwippert (1899-1973) beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Kathedrale im Osten Berlins. Die architektonische Besonderheit symbolisiert die enge Verbindung der Gottesdienstgemeinde mit ihren verstorbenen Bischöfen und Hitler-Gegnern wie dem seliggesprochenen Dompropst Bernhard Lichtenberg (1875-1943).

Der vorliegende Umbauentwurf, der bei einem Architektenwettbewerb 2014 siegte, sieht dagegen vor, anstelle der Bodenöffnung den Altar ins Zentrum der Rundkirche zu setzen. Dafür warb vor dem Katholikenrat der Künstler Leo Zogmayer, der diese Konzeption maßgeblich entwarf. Sie schaffe die besten Voraussetzungen dafür, dass die Berliner Bischofskirche zur „wegweisenden Kathedrale Deutschlands“ werde. Auch der Architekt Peter Sichau, der ebenfalls für den Umbauplan steht, sieht damit das „antike Raumkonzept“ der Kuppelkirche nach Vorbild des römischen Pantheons am besten wieder hergestellt.

Bei Erzbischof Koch, der an Debatte und Abstimmung als Gast teilgenommen hatte, stießen die Warnungen vor einem neuen „Fall Limburg“ auf offene Ohren. Ratsmitglieder spielten damit auf den Skandal beim Bau des Bischofshauses an der Lahn an, der zum Rücktritt von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst führte. Koch versicherte, „die letzte Unterschrift“ unter die Bauverträge werde er erst leisten, „wenn das Finanzielle gesichert ist“. Er rechnet mit dem Bund, dem Land Berlin, den anderen deutschen Bistümern und weiteren Sponsoren.

(kna 28.02.2016 mg)








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