2016-02-26 11:47:00

Kinderfragen - schwierige Fragen: Neues Papstbuch


„Die schwierigsten Fragen, die mir gestellt wurden, stammen nicht von Professoren bei Examen.“ Papst Franziskus meint, Fragen von Kindern brächten einen viel eher in Schwierigkeiten, „weil Kinder die Fähigkeit besitzen, die grundlegenden Dinge zu erkennen und klar nach diesen zu fragen“. Kinderfragen seien tiefgründig und hülfen den Erwachsenen dabei, zu reifen, fügte Franziskus an. Das war also die Herausforderung an den Papst, nachzulesen in einem Buch, das in dieser Woche in Italienischer Sprache erschienen ist. Das Buch soll in vierzehn Sprachen übersetzt werden, darunter ist auch eine deutsche Ausgabe geplant. Am Montag hatte der Papst in einem Nebensaal in der vatikanischen Audienzhalle einige Kinder getroffen. Es waren Kinder aus der ganzen Welt, die dem Papst das Buch in einer Vorpremiere überreichen und dabei nochmals persönlich Fragen stellen durften.

Bei dem Treffen grüßte der Papst jedes einzelne Kind und fragte nach, woher es komme. Er sprach sie auf Englisch, Italienisch und meist auf Spanisch an. Viele Geschenke brachten die Kinder mit: belgische Schokolade, kanadischer Ahorn-Sirup, eine irische Pfeife sowie eine philippinische aus Muscheln gebastelte Schale waren dabei.

Einem chinesischen Mädchen verriet der Papst, dass er jeden Tag vor einer Darstellung der Muttergottes von Sheshan für die Volksrepublik bete. Franziskus vertraute den Kindern weiter an, dass er Kinderzeichnungen und selbstgebastelte Geschenke sehr gerne habe.

„Das hast du gemacht?“, fragte der Papst ein Kind und zeigte dabei die Zeichnung, auf der ein Kreuz gemalt war: „Sehr schön! Bravo! Aber zeigen wir diese Zeichnung allen. Das ist eine schöne Darstellung!”

Auf die Frage, was ihm denn am meisten daran gefalle, Papst zu sein, antwortete Franziskus wie aus der Pistole geschossen: „Mit den Menschen zusammen zu sein, denn mir gefällt es, in ihrer Nähe zu sein. Da bist du mit älteren Menschen oder Kindern oder Jugendlichen zusammen. Jeder lehrt dich etwas über das Leben und lässt dich das Leben leben. Jetzt werde ich euch allen eine Frage stellen: Was ist besser, mit den Menschen zu sein oder allein zu sein? (Antwort aller: Mit den Menschen zu sein!). Ich werde euch jetzt was sagen: Um im Leben glücklich zu sein, muss man Brücken zu anderen Menschen bauen.“

Auch die von ihm besonders verehrten Heiligen („Therese vom Kinde Jesus, Ignatius von Loyola und Franziskus“), warum er ausgerechnet in Rom wohne („Ich bin vor allem der Bischof von Rom“) und wie oft er bete („es gefällt mir, für die Personen zu beten, die ich treffe“) waren Themen der unbefangenen Fragerunde. Übrigens, seine allererste Berufung war nicht jene des Priesterseins, verriet Franziskus: „Als kleiner Junge wollte ich Metzger werden, das war meine erste Berufung.“

(rv 26.02.2016 mg)








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