2016-02-24 11:04:00

Generalaudienz: Egoismus und Macht - Biblisch und aktuell


Macht und Barmherzigkeit – ein Wortpaar, das in den Reflexionen des Papstes immer wieder auftaucht, so auch an diesem Mittwoch bei der Katechese während der Generalaudienz. Besonders die Fastenzeit vertrage das Nachdenken darüber, so der Papst. Immer wieder, an verschiedenen Stellen der Bibel, begegneten uns Menschen, die mit ihrem Reichtum und ihrer Macht nicht gut umgingen. Der Egoismus mache die Macht zu einem Werkzeug der Korruption und des Todes, betonte der Papst, wie eben in der Geschichte von Nabots Weinberg. „In diesem Text heißt es, dass der König von Israel den Weinberg von Nabot kaufen will, denn dieser grenzte an den Köngispalast. Der Voschlag scheint legitim, auch großzügig, aber in Israel war Besitz heilig.“

Nabot wollte sein vererbtes Familiengrundstück nicht aufgeben und wurde schließlich aufgrund dessen umgebracht. Über Umwege, einen Hinterhalt und durch Korruption sorgte die Königin Isebel für Nabots Tod. Franziskus sieht klare Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft:

„Und das ist nicht eine Geschichte aus fernen Zeiten!“, zog der Papst eine Parallele zu heute. „Es ist auch eine Geschichte von Heute, von der Macht die, die Armen ausnutzt um noch mehr Geld zu besitzen. Es ist die Geschichte von Menschenhandel, Zwangsarbeit, der armen Menschen, die schwarz arbeiten müssen und mit wenig überleben müssen und die Mächtigen noch reicher zu machen. Es ist die Geschichte der korrupten Politiker, die immer mehr wollen. Daher empfehle ich euch das Buch des Heiligen Ambrosius über Nabot zu lesen, denn es ist ein aktuelles Buch.“

Das Erbarmen Gottes sei stärker als die Sünde und vermöge die Geschichte zu verändern, so Franziskus. Er schickte nämlich in seiner Barmherzigkeit den Propheten Elija zum König, um diesem zu helfen, sich zu bekehren. Barmherzigkeit zeigt uns Gott vor allem in seinem Sohn Jesus Christus, der auf die Menschen zugeht und die Einsamkeit und den Tod überwindet, in die die Sünde den Menschen geführt hat. Jesus weise den Menschen den Weg zur Vergebung und zum Leben.

Am Petersplatz grüßte Franziskus heute auch eine Gruppe von Studierenden der Theologie und des Kirchenrechts der Universität Wien. Er lade sie ein, „im Alltag Solidarität mit den Schwachen zu üben und die Schöpfung als Erbe für die Kinder zu bewahren“.

(rv 24.02.2016 no)








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