2016-02-22 12:26:00

Papst: „Kirche wird niemals zusammenbrechen“


Die Kirche wird niemals zusammenbrechen, so sehr sie auch durch die Ereignisse der Geschichte erschüttert wird. Das versicherte Papst Franziskus in Anlehnung an ein Augustinus-Zitat in seiner Predigt vor seinen Mitarbeitern an diesem Montag. Mit der Heiligen Messe gedachten Papst und Kurienmitarbeiter des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Vor der Messe kamen die Mitarbeiter in der Audienzhalle zu einer Meditation zusammen, um dann in feierlicher Prozession mit Papst Franziskus durch die Heilige Pforte von Sankt Peter zu pilgern.

In seiner Predigt ging Franziskus auf das Tagesevangelium ein, in dem Jesus wiederholt fragt „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15) „Eine klare und direkte Frage, mit der konfrontiert es nicht möglich ist, neutral zu bleiben, oder die Antwort hinaus zu zögern oder an jemand anderes zu delegieren. Aber sie ist nicht inquisitorisch gemeint, sondern voller Liebe. Die Liebe unseres Herrn, die uns heute aufruft, unser Vertrauen in ihn zu erneuern, ihn als den Sohn Gottes und Herrn unseres Lebens zu erkennen. Und der erste, der das Glaubensbekenntnis sprechen und erneuern muss, ist der Nachfolger Petri, der die Verantwortung trägt, den Glauben seiner Brüder zu stärken.“

Man solle sich die Antwort von Petrus auf Jesu Frage, für wen man ihn halte, zu eigen machen. „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Die Augen sollten auf Jesus gerichtet sein, denn er sei der Anfang und das Ende, aber auch das Ziel, der Aktivitäten der Kirche. „Er ist die Grundlage und eine andere kann niemand legen. Er ist der Fels, auf dem wir aufbauen müssen. Daran erinnert der Heilige Augustinus mit ausdrucksstarken Worten, wenn er schreibt, dass die Kirche, auch wenn sie durch die Geschichte und ihre Ereignissen erschüttert wird, „nicht zusammenbricht, da sie auf dem Fels gegründet ist, von dem Petrus seinen Namen bekam. […] Der Fels ist Christus, auf dessen Grundlage auch Petrus errichtet wurde.“

Aus diesem Glaubensbekenntnis ergebe sich die Pflicht, den Ruf Gottes zu erwidern, erklärt Papst Franziskus weiter. Als Modell diene Gott selbst, dessen Wirken der Prophet Ezechiel gut beschrieben habe, meint Franziskus: „Er geht auf die Suche nach dem verlorenen Schaf, bringt das vertriebene zurück, verbindet das verletzte und kräftigt das schwache. Ein Verhalten, das ein Zeichen der Liebe ist, die keine Grenzen kennt. Es ist eine treue, konstante und unbedingte Hingabe, damit seine Barmherzigkeit auch die Schwächsten erreichen kann. Und, dennoch, wir dürfen nicht vergessen, dass die Prophezeiung Ezechiels ihren Anfang mit der Beobachtung der Mängel der Hirten Israels findet.“

Es sei das Antlitz des Guten Gotten, das die Hirten der Kirche erleuchten, reinigen und verwandeln möge, um sie vollständig erneuert zu ihrer Mission zurückzuführen. Denn keiner solle sich vernachlässigt oder schlecht behandelt fühlen, sondern vor allem innerhalb der Kurie die liebevolle Fürsorge des Guten Hirten spüren. „Wir sind aufgerufen, die Mitarbeiter Gottes zu sein bei einem so wichtigen und einzigartigen Unternehmen, wie dem, mit unserer Existenz die Stärke der Gnade zu bezeugen, die verwandelt, und die Kraft des Geistes, der erneuert. Lassen wir zu, dass der Herr uns von jeder Versuchung erlöse, die uns vom Kernpunkt unserer Mission entfernt, und entdecken wir die Schönheit dessen wieder, den Glauben in Jesus zu bekunden. Die Treue zum Dienst verbindet sich gut mit der Barmherzigkeit, die wir erfahren wollen.“ Denn Treue zum Dienst und Barmherzigkeit seien untrennbar miteinander verbunden.

Papst Franziskus schloss seine Predigt mit der Aufforderung, dass die Mitarbeiter der Kurie Vorbilder für alle sein sollen, indem sie „nach dem Herzen Christi handeln“ mögen. Auf diese Weise, so nahm Franziskus Bezug auf ein Zitat aus dem ersten Petrusbrief, würden sie die „Krone des Ruhmes, der nicht vergeht“, erhalten, sobald „der oberste Hirte“ erscheine (1 Petr 5,14).

 (rv 22.02.2016 pdy)








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