2016-02-17 13:20:00

Deutsche Bischöfe gegen Obergrenzen für Flüchtlingsaufnahme


Die deutschen Bischöfe haben sich am Mittwoch gegen Obergrenzen für Flüchtlinge ausgesprochen. Der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, warb für gemeinsame europäische Lösungen. „Eine fixe Zahl festzuschreiben, löst das Problem nicht“, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. Auch Mauern und Grenzzäune seien keine Lösung. Stattdessen müsse Europa gemeinsam handeln, um die derzeitige „Wanderbewegung“ bewältigen zu können. Die DBK hält zurzeit in Schöntal (Baden-Württemberg) ihre Frühjahrsvollversammlung ab.

Auch die katholische Kirche in Europa dürfe sich „nicht auseinanderdividieren lassen“, sondern müsse zusammenarbeiten, appellierte Heße. Die Bischöfe der EU-Länder sollten anstreben, dass auch in anderen europäischen Ländern „die Türen weiter aufgemacht“ und mehr Flüchtlinge aufgenommen würden, so der Erzbischof.

Eine der größten Herausforderungen in Deutschland sei derzeit das Thema Wohnraumbeschaffung, erläuterte Heße. „Guter Wohnraum, gute Lebensbedingungen sind die Grundlage für ein gutes Miteinander und für Integration“, betonte er. Mit Blick auf rechtsextreme Tendenzen und Bewegungen wie Pegida betonte der DBK-Flüchtlingsbeauftragte, man dürfe die Sorgen der Menschen nicht kleinreden, sondern müsse sie ernst nehmen und klug damit umgehen.

Die Flüchtlingspolitik ist eines der zentralen Themen auf der laufenden DBK-Vollversammlung in Schöntal. Die Bischöfe wollen unter anderem ein „Leitbild der katholischen Flüchtlingsarbeit“ verabschieden. Hier sei man sich hinsichtlich der Grundlinien bereits einig, so Heße.

(kna/kap)








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