2016-02-06 08:00:00

Buchtipp: Gott und die Quantenphysik


Michael Grün, ehemaliger Physik- und Religionslehrer und Anselm Grün, Seelsorger und Theologe, haben gemeinsam das Buch „Zwei Seiten einer Medaille. Gott und die Quantenphysik“ geschrieben. In 128 Seiten haben sie es sich zur Aufgabe gemacht zwei Disziplinen – die wie zwei Gegenteile wirken - miteinander zu verbinden. In ihrem Buch finden sie den sinnvollen und fruchtbaren Dialog von Quantenphysik und Religion. Es handelt von der Suche nach einer gemeinsamen Sprache und den Schnittstellen von Religion und Wissenschaft. Uns erklärte der Autor Anselm Grün:

 „Die Existenz Gottes kann man nicht naturwissenschaftlich beweisen, aber die Naturwissenschaft gerade die Quantenphysik ist offen für Gott. Es ist kein Gegensatz zu Gott, sondern die Materie ist so offen, dass man spürt, da ist ein Geist da. Man kann sich gut einen Schöpfer vorstellen. Aber Gott und Quantenphysik sind zwei verschiedene Ebenen, aber das ist die freudige Botschaft, dass die Naturwissenschaft offen für Gott ist.“

Vor allem die Quantenphysik lasse Raum für Gott, auch wenn sie selbst nichts über ihn sagen könne. Klingt absurd, aber wenn sie das Buch in der Hand haben, wird die Absurdität obsolet und die Schnittgeraden der unterschiedlichen Kategorien werden ersichtlich. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass komplizierte Theorien der Quantenphysik einfach erklärt werden und dann wird klar, da muss doch mehr dahinterstecken. Ein Kapitel in seinem Buch nennt sich „Gott hinter dem Urknall“.

„Die Theorie vom Urknall ist heute die am meisten vertreten wird, aber es ist auch keine absolute Sicherheit, sondern es ist ein Modell, das man sich vorgestellt hat. Und das dieser Urknall zustande kommt …muss ja aus dem Nichts entstanden sein und da kann man sich durchaus Gott, wie auch Aristoteles sagt, als den ersten „Beweger“ vorstellen, also der, der das alles geschaffen hat.“

Für Anselm Grün ist es wichtig mit seinem Buch genau darauf aufmerksam zu machen und auch darauf wie wichtig die Sprache in dem Dialog ist. Das „Wie drücke ich etwas aus“ in der Theologie wird demnach von den Erkenntnissen der Quantenphysik beeinflusst. Er will auch zeigen, dass es in den „Erkenntnissen der Physik über die Natur und ihre Gesetze kein Widerspruch zur Religion existiere. Menschen finden in beiden Kategorien „Wege zur Lebensbewältigung und Zugangsweisen zur Erkenntnis der Wahrheit“.

„Wir müssen unterscheiden: Was ist Materie? Materie ist nicht in sich geschlossen, sondern da gibt es eine Wirkung der Teilchen aufeinander. Da kommen zum Beispiel solche religiöse Themen wie Gebet oder Sakramente …Man soll das nicht auf Naturwissenschaft reduzieren, aber man kann es sich durchaus vorstellen aus naturwissenschaftlicher Sicht, dass ein Segensgebet ja auch wirkt auf den Menschen, weil es das Zelt, in dem wir leben ein Stück verwandelt oder das Heilungen im Körper entstehen können durch Gebete, das kann die Naturwissenschaft nicht beweisen aber es ist zumindest offen. Es ist kein krasser Gegensatz zwischen Naturwissenschaft und Wunder, sondern die heutige Naturwissenschaft, gerade die Quantenphysik ist offen, für Wunder, dass da etwas passiert, was wir Naturwissenschaftlich nicht voraussehen können.“

Zwei Seiten einer Medaille. Gott und die Quantenphysik. Erschienen im Vier-Türme-Verlag. 2015, Euro 14,99

(rv 05.01.2016 no)








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