Dokument zu Annäherung schottischer und englischer Kirche veröffentlicht

Neue Bewegung in der Ökumene im Vereinigten Königreich: Kirchen in Schottland und England haben in einem gemeinsamen Dokument ihre Annäherung bekräftigt. In der sogenannten Columban-Declaration, die schon im Dezember unterzeichnet, doch jetzt erst veröffentlicht wurde, erkennen sich die presbyterianische Kirche Schottlands und die anglikanische Kirche von England gegenseitig an und benennen Ansätze zum weiteren Zusammenwachsen und zur gemeinsamen Mission. Die Erklärung mit dem Titel „Wachstum in der Gemeinschaft, Partnerschaft in der Mission“ ist nach dem irischen Mönch Columban benannt; der „Apostel Irlands“ gründete im sechsten Jahrhundert im schottischen Exil ein Kloster auf der Insel Iona.

In dem Text betonen die beiden Kirchen, die unterschiedliche historische Ursprünge haben, dass sie der einen, apostolischen Kirche Jesu Christi angehören, und erkennen die Sakramente der Taufe und des Abendmahls der jeweils anderen Kirche an. Anglikaner und Presbyterier laden überdies dazu ein, Mitglieder der jeweils anderen Kirche aufzunehmen, und bekräftigen die gegenseitige Anerkennung der Weiheämter, was bislang nur unter Auflagen möglich war. Auch soll ihr Dialog über das Bischofsamt vertieft werden, das in der presbyterianischen Kirche bislang fehlt. Die beiden Kirchen bekräftigen gemeinsame theologische Positionen, die sie bereits in früheren Dokumenten wie etwa der Gemeinsamen Erklärung von Reully 2001 festhielten. Sie wollen darüber hinaus gemeinsame Positionen zu ethischen, sozialen und politischen Themen erarbeiten.

Die Annäherung der beiden Nationalkirchen hat auch eine stark politische Komponente. So vermittelt das Schreiben unter dem Eindruck des Unabhängigkeits-Referendums in Schottland 2014 den Willen zum Zusammenhalt im Vereinigten Königreich. Darüber hinaus wollen die Kirchen die für Sommer geplante Abstimmung über den Ausstieg Großbritanniens aus der EU moderativ begleiten.

(os 04.02.2016 cz)