2016-01-28 15:03:00

Österreich: Mehr Theologinnen an den Universitäten


In Österreich steigt der Anteil von Professorinnen in den Katholisch-Theologischen Fakultäten. An der Universität Salzburg folgten jüngst drei Theologieprofessorinnen auf männliche Vorgänger, berichtet „Kathpress“. Wie eine Umfrage der Agentur an allen österreichischen theologischen Fakultäten ergab, sind lehrende und forschende Frauen überall auf dem Vormarsch, eher jedoch im akademischen Mittelbau als in der Funktion von Ordinaria oder Institutsvorständen. Vorreiter sind Salzburg und Wien. Laut der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien sind vier der 14 Professuren weiblich besetzt, dazu kommt eine Frau als Associate Professor und vier von 15 außerordentlichen Professorenposten. Zur Jahrtausendwende war lediglich eine von zwölf Professuren sowie eine von fünf außerordentlichen Professuren in weiblicher Hand.

Wiener katholische Sozialethikerin: Es wird besser

Die Sozialethikerin Ingeborg Gabriel war die erste Frau, die 1997 Ordentliche Professorin an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät wurde, und die zweite Theologieprofessorin in Österreich nach der Innsbrucker Religionspädagogin Herlinde Pissarek-Hudelist. Sie sieht im Gespräch mit „Kathpress" eine kontinuierliche Verbesserung "Schritt für Schritt": Auch ehemals Priestern vorbehaltene „Schlüsselfächer" wie Dogmatik oder Liturgiewissenschaft seien Frauen mittlerweile nicht mehr verwehrt. Die Frauenpräsenz in der Theologie schätzt Gabriel nicht schlechter ein als jene an anderen Fakultäten österreichischer Universitäten - wo es insgesamt noch „Luft nach oben" gebe.

Für die Präsenz von Theologinnen sind laut der Sozialethikerin, die u.a. auch Vizepräsidentin von „Iustitua et pax"-Europa ist, auch Faktoren wie das Wohlwollen der Ortsbischöfe oder das kirchliche „Standing" in der Gesellschaft relevant. Bischöfe entscheiden mit über das für eine Lehrtätigkeit erforderliche „Placet", im Fall Wiens habe Erzbischof Christoph Schönborn diesbezüglich stets „unterstützend" gewirkt, so Gabriel. Wenig förderlich dafür, dass sich junge Frauen - aber auch Männer - in der Theologie um eine akademische Karriere bemühen, sei freilich, dass die kirchliche Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte ein solches Engagement wenig attraktiv erscheinen ließen. Die Wiener Theologin hofft, wie sie sagte, dass es unter Papst Franziskus hier zu einer nachhaltigen Trendumkehr kommt.

(kap 28.01.2016 gs)








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