2016-01-28 13:57:00

Papstbotschaft: Krankheit als Weg zu Jesus


Die Krankheit stellt den Glauben auf die Probe, birgt aber auch ein großes Potential für eine größere Nähe zu Jesus. Das betont Franziskus in seiner Botschaft zum kommenden XXIV. Welttag der Kranken, der am 11. Februar begangen wird. Die Botschaft wurde schon im vergangenen September veröffentlicht und trägt den Titel: Sich wie Maria dem barmherzigen Jesus anvertrauen: „Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5). An diesem Donnerstag gab der Vatikan Erläuterungen zu dem Text.

„Eine Krankheit, besonders wenn sie schwer ist, bedeutet stets eine Krise für die menschliche Existenz und wirft tiefschürfende Fragen auf”, so der Papst in dem Schreiben. Der Glaube helfe nicht dabei, die Krankheit einfach zum Verschwinden zu bringen, aber er sei ein Schlüssel zu einem tieferen Verständnis des eigenen Schicksals und ein Weg zu einer größeren Nähe zu Jesus und der Gottesmutter Maria.

Die zentrale Eucharistiefeier des Welttags der Kranken wird am 11. Februar 2016, dem liturgischen Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, in Nazareth begangen. Da die Feier im Heiligen Land stattfindet, erinnert Franziskus in seiner diesjährigen Botschaft an das Evangelium von der Hochzeit in Kana (Joh 2,1-11). Durch das Wunder Jesu, der Wasser zu Wein verwandelte, werde ein wichtiges Merkmal des Messias sichtbar: „Er ist derjenige, der den Menschen in Schwierigkeiten und in der Not hilft. In seinem messianischen Dienst wird er in der Tat viele von Krankheiten, Leiden und bösen Geistern heilen, er wird den Blinden das Augenlicht schenken, den Lahmen zum Gehen verhelfen, den Aussätzigen Gesundheit und Würde wiedergeben, die Toten auferwecken, den Armen die frohe Botschaft verkünden.”

Franziskus macht auch auf die zentrale Rolle Mariens für die Kranken aufmerksam: „In der Fürsorge Marias spiegelt sich die zärtliche Liebe Gottes.” Diese Zärtlichkeit werde vielen Menschen gegenwärtig, die Kranke pflegten. „Wie oft legt eine Mutter am Krankenbett ihres Kindes ihre Bitten in die Hände der Muttergottes, oder ein Sohn oder eine Tochter, die sich um die betagten Eltern kümmern, oder ein Enkel, der für seine Großmutter oder seinen Großvater sorgt! Für unsere Lieben, die unter einer Krankheit leiden, bitten wir an erster Stelle um Gesundheit.”

Ein Lob für die Diener bei der Hochzeit von Kana

Neben Jesus und Maria hob Franziskus auch die Vorbildfunktion der Diener hervor, die im Evangelium von der Hochzeit in Kana auftreten. Bei seinem Wunder vertraue Jesus auch auf die menschliche Hilfe, indem er die Diener bitte, die Krüge mit Wasser zu füllen. „Diese namenlosen Personen des Evangeliums lehren uns sehr viel. Sie gehorchen nicht nur, sondern sie gehorchen großherzig: Sie füllen die Krüge bis zum Rand (vgl. Joh 2,7). Sie vertrauen der Mutter und tun das, was von ihnen erbeten wird, sofort und gut, ohne sich darüber zu beklagen, ohne Kalkül.”

Franziskus erinnert in seiner Botschaft an das Vorbild der beiden im vergangenen Mai heiliggesprochenen Ordensschwestern Maria Alfonsina Danil Ghattas und der heiligen Myriam vom gekreuzigten Jesus Baouardy. Beide seien auch im interreligiösen Kontext des Heiligen Landes für gegenseitige Verantwortung und Fürsorge eingetreten. Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit solle die Begegnung mit anderen religiösen Traditionen zusätzlich fördern und offen machen für einen Dialog und gegenseitiges Verständnis. „Jedes Krankenhaus oder Pflegeheim kann sichtbares Zeichen und Ort zur Förderung der Kultur der Begegnung und des Friedens sein, wo die Erfahrung von Krankheit und Leid wie auch die professionelle und brüderliche Hilfe dazu beitragen, jede Ausgrenzung und jede Spaltung zu überwinden.”

Bei der Pressekonferenz zum XXIV. Welttag der Kranken an diesem Donnerstag kündigte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst, Zygmunt Zimowski, an: Wir werden im Heiligen Land die Grabeskirche besuchen und die Basilika von Getsemani. Orte, wo Christus sich zu unserem Heil ausgeliefert hat. Wir sind uns bewusst, dass der Glaube an den Gekreuzigten bedeutet, den Vater zu sehen und an die Liebe in der Welt zu glauben. Diese Liebe ist stärker als alles Böse, das von den Menschen und der Welt kommt. An diese Liebe zu glauben bedeutet, an die Barmherzigkeit zu glauben."

Zudem betonte er die Schlüsselrolle des Dienstes an der Gesundheit für die Gesellschaft:

„Manchmal werden wir eingeschüchtert von der Tatsache, dass wie nicht heilen können, nicht helfen können wie Jesus. Versuchen wir, diese Verlegenheit zu überwinden. Das Wichtigste ist es, weiterzugehen, dem Leidenden zur Seite zu stehen.“ Mehr als die Heilung selbst brauche der Kranke die Anwesenheit von Menschen, von Herzen voller Barmherzigkeit, von menschlicher Solidarität. „Ich spreche von Ärzten, Krankenschwestern, allen, die im Gesundheitswesen arbeiten. Auch von den Kliniken, Krankenhäusern und Heilanstalten. Um jeden Preis müssen wir diese schöne Tradition unterstützen: Das Werk von Ärzten und Krankenpflegern ist nicht einfach ein Beruf, sondern es ist ein Dienst, eine Berufung! Die Pflege der Alten und psychisch Kranken, all diese Bereiche schaffen mehr als jeder andere gesellschaftliche Bereich eine Verbindung zwischen Gesellschaft und Staat.“

(rv 28.01.2016 cz)

 

 








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