2016-01-26 00:28:00

Papst bittet um Vergebung für die Trennung der Christen


Zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen in der Basilika St. Paul vor den Mauern hielt Papst Franziskus an diesem Montagabend den ökumenischen Gottesdienst und bat um Vergebung der Kirche für die Trennung der Christen. Barmherzigkeit und der Ruf nach großen Taten vereine zwar die Christen -  wiederholte Franziskus im Zuge seiner Predigt - doch die Trennung der Christen sei auch eine „offene Wunde am Körper von Jesus“.

Der Schweizer Ökumene-Kardinal betonte: „Dass wir Volk Gottes sind und sein dürfen, verdanken wir Gott. Wir sind sein Volk. Wir können es aber nur sein, wenn wir geeint sind. Deshalb dürfen wir die Einheit aller Christen, die zu dem einen Volk Gottes gehören, als ‚große Tat‘ Gottes preisen.“

Papst Franziskus ging in seiner Predigt auf die Geschichte des Apostels Paulus ein, der sowohl in der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirchen, der koptischen und der armenischen wie auch in der anglikanischen Kirche als Heiliger verehrt wird. Die evangelischen Kirchen erinnern mit Gedenktagen an ihn.  

Er „verfolgte anfangs die Kirche Gottes“, doch durch die Bekehrung und die Begegnung mit dem auferstandenen Christus (1 Kor 9,1) erlebte er auf dem Weg von Jerusalem nach Damaskus die verwandelnde Erfahrung der Gnade Christi, betonte der Papst.  Diese Erfahrung basiere auf Barmherzigkeit und die brauche es auch in der Ökumene: „Abgesehen von unseren Unterschieden, die uns heute noch trennen, erkennen wir mit Freude den Ursprung des christlichen Lebens an. Es gibt immer einen Ruf Gottes.“ Die Einheit, so der Papst, erreiche man nur, wenn man den Weg gemeinsam beschreitet.

Diese Schritte müssen getätigt werden und dürften nicht utopisch bleiben. Franzisus betonte im Zuge dieser Vergebungsbitte auch die essentielle Rolle des Heiligen Jahres 2016:

„Wir bitten vor allem um Vergebung für die Sünden unserer Trennung; sie sind eine offene Wunde am Körper von Christus. Als Bischof von Rom und Hirte der katholischen Kirche, will ich um Gnade und Vergebung für das Verhalten der katholischen Christen gegenüber der Christen anderer Kirchen bitten.“

Anwesend waren in der Basilika Vertreter der verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften von Rom, wie auch Metropolit Gennadios als Vertreter des Ökumenischen Patriarchats und David Moxon als persönlichen Vertreter des Erzbischofs von Canterbury in Rom. Die meisten Besucher des Gottesdienstes sind zuvor durch die Heilige Pforte der römischen Basilika geschritten.

(rv 25.01.2016 no) 








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