2016-01-26 11:23:00

Kenia: Regeln gegen den Wildwuchs


Die Regierung versucht mit einer neuen Religionsgesetzgebung den Wildwuchs von Sekten zu beschneiden. Die neuen Religionsregeln, die noch nicht endgültig beschlossen sind, sehen unter anderem vor, dass die Führer von Kirchen Studien nachweisen. Außerdem sollen die Behörden unangekündigte Kontrollen durchführen können.

Allein die Zahl der christlichen Kirchen in Kenia geht in die Tausende: von der Baracke mit einigen wenigen Gläubigen, geführt von einem selbsternannten „Propheten“, bis zu größeren Gruppen. Vierzehn Prozent der Christen in Kenia gehören weder der katholischen noch einer der großen protestantischen Kirchen an. In vielen anderen afrikanischen Ländern ist das christliche Spektrum von ähnlicher Farbigkeit.

„Diese Kirchen haben keine klare Lehre und keine festen Strukturen; heute gibt es sie, morgen auf einmal nicht mehr“, sagt der Vorsitzende der kenianischen Bischofskonferenz, Bischof Philip Anyolo. Der Verdacht sei, dass viele dieser Gruppen nur bestünden, damit sich ihre Führer bereichern. Allein im Jahr 2014 scheiterten 7.000 neue Kulte in dem Bemühen, sich von den Behörden offiziell registrieren zu lassen.

Die katholische Kirche bittet die Regierung allerdings darum, die neuen Regeln noch einmal stark zu überarbeiten. Viele von ihnen widersprächen in Details dem geltenden Kirchenrecht. Ähnlich äußern sich auch die großen protestantischen Kirchen und der Muslimrat „Supkem“. Schon jetzt habe die Regierung doch „hinreichend legale Möglichkeiten“, um gegen verdächtige Gruppierungen vorzugehen.

(sir 26.01.2016 sk)








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