2016-01-24 11:39:00

Erste Priesterweihen in den Emiraten


Aus den vielen Familien christlicher Arbeitsmigranten in den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es jetzt auch Berufungen zum Priesteramt. Der zuständige Bischof Paul Hinder hat die beiden ersten katholischen Neupriester aus dem superreichen Staat am Persischen Golf geweiht: P. Darrick Paul de Souza und P. Arun Raj Michael. Das berichtet die Wiener Stiftung „Pro Oriente“. Die beiden Neupriester sind Kinder von Einwandererfamilien aus Indien. Beide gehören dem Kapuzinerorden an, der in den Fürstentümern am Persischen Golf viele seelsorgliche Aufgaben wahrnimmt.

Am Weihegottesdienst nahmen mehr als 4.000 Gläubige teil, die - so Bischof Hinder – „begeistert über dieses außerordentliche Ereignis“ waren. Die beiden Neupriester wurden in Indien geboren, aber sie kamen schon als Kleinkinder mit ihren Eltern in die Emirate. Mehr als siebzig Prozent der Bevölkerung der Emirate seien aus dem Ausland gebürtig, die Menschen kämen „auf der Suche nach einer besseren Zukunft für die Familie und die Kinder“ an den Persischen Golf, berichtet Bischof Hinder. Die katholische Kirche sei für die christlichen Arbeitsmigranten aus dem südlichen Asien eine „geistliche Heimat“.

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „AsiaNews“ berichtet Bischof Hinder, wie die beiden jungen Inder ihn gebeten hätten, ihnen zu helfen, ihrer Berufung zu folgen. Auf Grund der strengen Gesetzgebung der Emirate habe er ihnen aber nicht garantieren können, dass sie weiter im Vikariat ihren Weg verfolgen könnten. Daher seien sie nach Indien zurückgekehrt und dort bei den Kapuzinern eingetreten, um ihre geistliche Ausbildung weiterführen zu können. In der Folge machte es Bischof Hinder im Gespräch mit den Behörden möglich, dass die Priesterweihe der beiden jungen Inder in ihrer Adoptivheimat in Abu Dhabi stattfinden konnte: „Die beiden jungen Kapuziner waren überglücklich, dass sie in der Stadt geweiht wurden, in der sie Kindheit und Jugend verbracht hatten und wo ihre geistliche Berufung gewachsen war.“

An diesem Sonntag feiern die beiden Kapuzinerpatres in den indischen Heimatstädten ihrer Eltern ihre Primizmessen. Aber er hoffe sehr, dass die beiden in die Emirate zurückkehren können, betont Bischof Hinder. Generell könne er sagen, dass es in den Emiraten darauf ankomme, dass die Christen ihren Glauben am Arbeitsplatz, bei den Nachbarn, im Alltagsleben bezeugen. Entscheidend sei es, ehrlich zu sein und den christlichen Glauben durch die Haltung im alltäglichen Leben zu bezeugen.

Die Behörden der Fürstentümer am Persischen Golf zeigen in den letzten Jahren zunehmendes Interesse an den Zeugnissen der beiden Perioden starker christlicher Präsenz in diesem Raum. Das ist zum einen die Zeit der Spätantike bis hoch ins 9./10. Jahrhundert, als es am Südufer des Persischen Golfs viele Eparchien und Klöster der syrisch-orthodoxen Kirche und der assyrischen Kirche (Apostolische Kirche des Ostens) gab, und zum anderen die Periode des 16./17. Jahrhunderts, als am Golf zahlreiche portugiesische Niederlassungen mit Klöstern und Kirchen bestanden.

(kap 24.01.2016 sk)








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