2016-01-19 13:23:00

Libanon: Einigung in Sicht


Im Libanon ist ein Ende des seit eineinhalb Jahren andauernden Ringens um die Besetzung des Präsidentenamts in Sicht. Am Montagabend rief Samir Geagea, Vorsitzender der Partei „Forces Libanaises", seine politischen Partner und Anhänger auf, seinen bisherigen Konkurrenten Michel Aoun zu unterstützen.

Aoun, Gründer der „Freien Patriotischen Bewegung", ist Wunschkandidat der schiitischen Amal-Bewegung und der Hisbollah. Geagea gehört dem Oppositionsbündnis im Parlament an, in dem die vorwiegend sunnitische Zukunftsbewegung stärkste Kraft ist. Aoun und Geagea sind beide maronitische Christen, waren aber Gegner im libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990).

Der Libanon ist seit Mai 2014 ohne Staatsoberhaupt, weil sich das prowestliche Bündnis „Allianz des 14. März" und die zu Syrien hin orientierte „Allianz des 8. März" nicht auf einen Nachfolger für den bisherigen Amtsinhaber Michel Suleiman einigen können. 35 Abstimmungen im Parlament scheiterten. Der Staatspräsident im Libanon ist jeweils ein maronitischer Christ, der Ministerpräsident ist Sunnit und der Parlamentspräsident ein Schiit. Im Parlament sind Muslime und Christen mit je 64 Sitzen vertreten.

(kna 19.01.2016 gs)








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