2016-01-07 15:05:00

USA: Bischöfe begrüßen strengere Waffenvorschriften


US-amerikanische Bischöfe begrüßen die verschärften Waffenvorschriften von Präsident Barack Obama. „Gottseidank hat endlich jemand den Mut, die Schlupflöcher in unseren erbärmlichen Waffenkontrollgesetzen zu schließen, um die Zahl der Massenschießereien, Suizide und Morde zu reduzieren, die eine Plage in unserem Land geworden sind“, schreibt etwa Bischof Kevin Farrell von Dallas in einer Kolumne. Der – von Republikanern beherrschte – Kongress habe „sich an die Waffenlobby verkauft“, so der Bischof wörtlich über das US-Parlament, das Obamas Pläne boykottiert hatte.

Dallas liegt in Texas und damit in einem der schusswaffenfreundlichsten Bundesstaaten. Just mit Jahresbeginn war dort ein neues Gesetz in Kraft getreten, das es allen Bürgern erlaubt, ihre Waffen offen zu tragen, sogar in Kirchen. Gegenläufig wirken die neuen Regelungen, die Obama unter Nutzung seines politischen Spielraums wie unter lautem Protest der Republikaner verabschiedete. Demzufolge werden Käufer und Verkäufer von Schusswaffen in Zukunft strenger überprüft. Zugleich soll die Einhaltung bestehender Waffengesetze besser kontrolliert werden. Auch legale Waffen müssten sicherer gemacht werden, betonte Obama.

Die große US-amerikanische Bischofskonferenz gilt in der Frage des privaten Waffenbesitzes, der in der Verfassung des Landes verankert ist, als gespalten. Papst Franziskus hatte bei seiner historischen Rede vor dem US-Kongress im vergangenen September über Waffenhandel gesprochen. „Warum werden tödliche Waffen an die verkauft, welche planen, Einzelnen und Gesellschaften unsägliches Leid zuzufügen? Leider ist die Antwort, wie wir alle wissen: einfach um des Geldes willen“, so der Papst bei jenem Anlass. Bei der folgenden Vollversammlung der US-Bischofskonferenz sollte das Thema privater Waffenbesitz auf die Tagesordnung kommen, doch letztlich entschieden die Bischöfe, Dauerbrennern wie Ehe und Abtreibung den Vorrang zu belassen.

Einige US-Bischöfe hatten bereits in der Vergangenheit strengere Waffengesetze verlangt, wie Obama sie nun in die Wege leitete. Im April 2013 schrieb etwa Bischof Stephen Blaire im Namen der katholischen Kirche einen offenen Brief an den Kongress, in dem Republikaner wie Demokraten um Unterstützung in diesem Anliegen gebeten wurden. Unter anderem forderte die katholische Kirche damals wirksamere Kontrollen von Käufern und ein komplettes Handelsverbot für Angriffswaffen. Allgemeiner befürworteten Teile der katholischen Kirche, Handfeuerwaffen – außer für Polizei und Militär - generell aus dem Verkehr zu ziehen. Zu den Befürwortern der Obama-Linie beim Thema privatem Waffenbesitz zählen die Erzbischöfe von Chicago und Miami Blase Cupich und Thomas G. Wenski.

 

(ncr/diverse 07.01.2016 gs)








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