2016-01-05 13:01:00

Papst Franziskus unterwegs: Kurzbesuch in Greccio


Immer wieder für Überraschungen gut: An diesem Montag machte Papst Franziskus seine erste Reise in diesem Jahr, unangekündigt und privat. Er besuchte Greccio, also den Ort in Latium in der Nähe von Rieti, wo der heilige Franziskus im 13. Jahrhundert die erste Krippe errichtet hatte. Im dortigen Wallfahrtsort besuchter er die Franziskanergemeinschaft, die dort lebt und er überraschte eine Jugendgruppe, die ebenfalls auf dem Weg zur Krippe war. Er erklärte ihnen – ein Tag vor dem Fest Epiphanie, an dem auch an die Weisen gedacht wird – dass wir alle den Stern, das Besondere in unserem Leben suchen und finden sollen: „Das ist ein Zeichen“, so der Papst. „Wenn wir in unserem Leben nicht den bestimmten außergewöhnlichen Stern finden, der uns dazu ruft etwas anderes außergewöhnliches zu tun, einen bestimmten Weg zu gehen, auch eine Entscheidung zu treffen, was auch immer es sein soll, dann stimmt was nicht. Und dann müssen wir darum bitten diesen Stern zu entdecken, denn dieser Stern wird mich zu Jesus führen.“

Er riet den Jugendlichen auch dazu, nicht Teil der Wegwerfkultur zu sein. Sie sollten Stolz und Überheblichkeit vermeiden und die Sanftmütigkeit loben und leben. All diese Zeichen sehe man in dem Jesuskind, dass im Stall ganz bescheiden geboren wurden. „Es soll euch nicht an diesem Stern fehlen und auch nicht an der Menschlichkeit von Jesus – die findet man in den kleinen Dingen, in den Armen, in den Ausgegrenzten. Das wünsche ich euch.“

Die Jugendlichen zeigten sich überrascht und ergriffen über den Besuch von Franziskus. David, war einer der Anwesenden Jugendlichen; „Wir waren am Ende unseres Treffens angekommen und es war bereits eine Überraschung angekündigt. Wir haben uns versammelt, und dann alle zusammen im Saal und dann durch die Tür  - wir haben uns alles erwartet, aber nicht dass dieser Mann in Weiß hereinkommt – Man kann sich vorstellen, das für Geräusche bei uns ausgelöst hat, die Emotionen, die Freudentränen. Es war ein sehr bewegender Moment.“

Domenico Pompili, Bischof von Rieti, stellte den Papst den Jugendlichen vor, danach unterhielt er sich mit ihnen, bevor er zur Krippe von Greccio ging. Padre Alfredo Silvestri war dabei als Franziskus die Krippe besuchte und er zeige sich sehr ergriffen von den Gesten von Franziskus.

 „Es ist die Einfachheit und seine große Liebe für die franziskanischen Orte, und seine Bescheidenheit, ohne auch nur etwas zu sagen. Am 2. Januar vor 32 oder 33 Jahren besuchte Johannes Paul II. den Ort. Natürlich in unseren Herzen muss sich etwas ändern, aber zuerst in uns selbst.“

Im Jahr 1223 ließ der heilige Franziskus in Greccio die Szene von der Geburt Jesu in einem Stall von Menschen nachstellen. Dies gilt als Geburtsstunde der lebendigen Krippen sowie der weihnachtlichen Krippenkultur überhaupt. Die Niederlassung der Franziskaner befindet sich der Überlieferung nach an dem Ort dieser ersten Krippe.

 

(rv 05.01.2016 no)








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