2016-01-03 11:01:00

Heinrich Bedford-Strohm verurteilt Exekutionen in Saudi-Arabien


Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Massenhinrichtung in Saudi-Arabien als „Akt der Barbarei“ bezeichnet. „Für die Todesstrafe gibt es keine Rechtfertigung. Jedenfalls nicht aus der Sicht christlicher Ethik“, schrieb der bayerische evangelische Landesbischof am Samstagabend auf Facebook. Er hoffe, dass der Konsens zwischen unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen wachse, dass es nur eine Antwort auf solche staatlich sanktionierten Tötungen gebe: „Todesstrafe abschaffen!“.

Saudi-Arabien hatte am Samstag 47 Menschen hingerichtet, darunter den schiitischen Geistlichen Nimr Bakr al-Nimr. Die Todesurteile waren nach Angaben der staatlichen saudischen Nachrichtenagentur SPA wegen Terroraktivitäten und Anstiftung zu Gewalt verhängt worden. Den meisten Hingerichteten wurde vorgeworfen, an Attentaten der Terrororganisation Al-Kaida beteiligt gewesen zu sein. Al-Nimr gehörte zu den Wortführern in den Protesten des Arabischen Frühlings 2011; er hatte eine Autonomie für die schiitisch geprägten Regionen im Osten des Königreichs verlangt.

Die letzte Massenexekution dieses Umfangs in Saudi-Arabien fand 1980 statt. Damals wurden 63 Rebellen wegen eines Angriffs auf die Große Moschee in Mekka hingerichtet. Im Jahr 2015 vollstreckte die saudische Justiz laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch 158 mal die Todesstrafe; das ist die höchste Zahl in über zwei Jahrzehnten.

(kna 03.01.2016 pdy)








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