2016-01-02 12:11:00

Kirchen verurteilen Terror: „Zeit, vom Schlaf aufzustehen“


Die Christen in Syrien sind zu Beginn des Jahres 2016 - es ist das sechste Kriegsjahr - durch eine neue islamistische Terrorwelle im kurdisch kontrollierten Kamischlie in der Djazira zutiefst betroffen und erschüttert. In einer Erklärung des syrisch-orthodoxen Patriarchats in Damaskus wurden die „Verbrechen der Terroristen in Kamischlie“ scharf verurteilt und sofortiges Eingreifen der internationalen Gemeinschaft zum Schutz der Menschen vor Terror und Selbstmordattentaten gefordert. Die verbrecherischen Hintermänner müssten ausgeforscht und gerechter Bestrafung zugeführt werden.

Bei mehreren Bombenexplosionen in der Stadt südlich der syrisch-türkischen Grenze starben am Donnerstag mindestens 16 Menschen, davon 13 Christen. 35 Schwerverletzte kämpfen noch um ihr Leben, die örtlichen Krankenhäuser riefen die Bevölkerung auf, Blut zu spenden, um den vielen Verletzten zu helfen.

Im Hinblick auf die Terroristen stellte das Patriarchat fest: „Welchem Götzen folgen sie? Sie wollen mit Blut, mit Abschlachten und mit Töten ihrem Götzen gefallen. Wo bleiben die Menschen mit gutem Gewissen, um gegen diese feigen Anschläge aufzutreten? Es ist Zeit, vom Schlaf aufzustehen, um alles zu tun, um die Menschen der Region, die nur in ihrer Heimat in Frieden leben wollen, vor diesem Unheil zu schützen. Alle Formen von Terrorismus und Extremismus müssen kollektiv bekämpft werden.“

Kamischlie (aramäisch Zalin) wurde 1926 im damaligen französischen Mandatsgebiet von Christen aus Südostanatolien gegründet, die vor dem Völkermord an ihrer Gemeinschaft im Osmanischen Reich geflüchtet waren. In der Stadt mit zirka 180.000 Einwohnern lebten bis vor kurzem etwa 40.000 aramäische Christen, mittlerweile ist bereits mehr als die Hälfte geflohen.

(kap 02.01.2016 cz)








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