2016-01-02 11:25:00

Jerusalemer Patriarch mahnt zu Versöhnung


Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, hat zum Jahreswechsel seine Landsleute zu Versöhnung aufgerufen. Israelis und Palästinenser sollten „die Wege der Gewalt verlassen und sich auf den Pfad des Friedens begeben“, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche im Heiligen Land in seiner Neujahrsbotschaft am Freitag. Den „Samen der Barmherzigkeit“ gebe es in allen Religionen. „Wir alle sind dafür verantwortlich, ihn in unserem persönlichen und im öffentlichen Leben wachsen zu lassen“, sagte der Patriarch. In den vergangenen Wochen hatte es in Jerusalem zahlreiche Anschläge von Palästinensern und harte Reaktionen auf israelischer Seite gegeben. Dutzende Menschen starben.

Patriarch Twal, der selbst Palästinenser ist, sagte, die Katholiken vereinten sich „mit dem Leiden aller Einwohner dieses Landes, Palästinenser und Israelis, und auch mit den Opfern der Gewalt“. Die Menschen dürften sich nicht vom Bösen überwältigen lassen, sondern müssten es „durch das Gute, mit Großmut und Vergebung“ überwinden. Das Böse entspringe menschlicher Freiheit, betonte der Patriarch. „Das Böse hat immer ein Gesicht und einen Namen: das Gesicht und den Namen von Männern und Frauen, die es aus freien Stücken wählen“, sagte er mit einem Zitat von Johannes Paul II. (1978-2005). Dies gelte auch für Syrien wie auch für Israel und die Palästinensergebiete. Die Verbindung zu „Wahrheit, Gerechtigkeit und gegenseitigem Verstehen“ sei unter den täglichen Anschlägen und der Vergeltung verloren gegangen, so das Kirchenoberhaupt. Ausdrücklich verurteilte Twal auch den Verkauf von Rüstungsgütern. „Gewalt ist eine Lüge“, sagte er. Sie zerstöre das, was sie zu verteidigen beanspruche: „Würde, Leben, menschliche Freiheit.“

(kna 02.01.2016 cz) 








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